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141 Beiträge seit 21.09.2022

Re: Die unterschiedlichen Lehren vom "Unternehmen Barbarossa"

Arutha schrieb am 01.02.2023 10:30:

Mathematiker schrieb am 01.02.2023 08:13:

Der Einsatz entsprechender Waffensysteme in Osteuropa ist seit dem "Unternehmen Barbarossa" der Wehrmacht nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Damals waren die überdimensionierten Nazi-Panzer vielfach steckengeblieben und waren leichte Beute der kleineren und wendigeren sowjetischen Panzer.

Das ist Quatsch.
Ganz nüchtern betrachtet, wurde die Wehrmacht einfach durch die schiere Masse der Roten Armee erdrückt.
Stalin wird wohl fälschlich das Zitat "Qantität ist auch eine Art von Qualität" zugeschrieben. Was aber stimmt, ist die Aussage, als er auf die horrenden Verluste der Roten Armee angesprochen wurde, dass die russischen Mütter schon für genug Nachschub sorgen würden.
Sowohl Mensch als auch Material war damals scheißegal, Hauptsache man konnte genug davon an die Front werfen.
Die Rote Armee kämpfte daher fast immer in Überzahl.

Die Deutschen hingegen, waren ja so bescheuert, zwei Weltkriege aus einer schwächeren Position anzufangen. An Mensch und Material herrschte immer Mangel. Dies sollte durch die Kampfstärke und Robustheit kompensiert werden. Im WK I explodierten die britischen Kriegsschiffe, weil man zur Erhöhung der Feuergeschwindigkeit recht sorglos mit der Munition umging, während deutsche Schiffe, trotz schwerster Beschädigung noch den Weg in der Hafen fanden. Fallschirme für Piloten, Schleudersitze und selbstabdichtende Tanks gehen auch auf das Konto der Deutschen.
Und an der Ostfront? Die deutschen Gebirgsjäger im Kaukasus kamen auf eine Quote von 1:36, verloren letztendlich aber doch.
Und bei dem Panzern? Da gab es in der größen Panzerschlacht der Geschichte eine Quote von 1:7.
Die Deutschen hatten immer die besseren Waffensysteme und sogar richtige Wunderwaffen. Konnten aber, im Vergleich zum Gegner, nur lächerliche Stückzahlen produzieren. In der Endphase fehlte auch schlicht und ergreifen Munition und Sprit, so dass unbeschädigtes Material einfach aufgegeben werden musste oder die Kampfflugzeuge einfach am Boden blieben.

Die unterschiedlichen Lehren:
Die Rote Armee und hinterher Russland setzt immer noch auf die schiere Masse.
Die Amis und der Rest vom Westen, sagten sich, warum nicht beides?
Die besseren Armeen und Waffensysteme und gleichzeitig die hohen Produktionskapazitäten.

Beim Thema Nachschub sieht es für die Russen in der Ukraine ziemlich Mau aus.
Auch im Kreml hatte man eigentlich nicht mehr damit gerechnet, die olle Panzerwaffe nochmal richtig einsetzen zu müssen. Die modernsten Kampfpanzer wurden nur als Prototypen für die Parade gebaut. Jetzt kommt der alte Kalte Kriegs-Schrott aus dem Depot zum Einsatz, obwohl die fundamentalen Schwächen auch der Armeeführung bekannt sind. Die West-Waffen machen den Unterschied.
Und es ist ein wesentlicher Unterschied, ob die Mannschaft einen Panzer noch relativ unverletzt verlassen kann oder das Ding einfach explodiert. Vor allen Dingen auch für die Moral der Truppe.

Ja.
Dummerweise versucht man aber durch diese Argumentation den Erfolg der Russen klein zu halten.
Aber rein Militärische gibt der Erfolg den Russen recht. Sie waren der weit schwerer Gegner wie die USA+GB.
schaut man sich die Aufteilung deutscher Ressourcen und die Verluste an, steht für mich fest.
Die russische Strategien und Taktiken waren sehr sehr erfolgreich.

Warum wohl?
https://de.wikipedia.org/wiki/Leih-_und_Pachtgesetz

"An Waffensystemen erhielt die Sowjetunion von den USA u. a.:[9]

14.795 Flugzeuge
7056 Panzer
8218 Flakgeschütze
131.633 Maschinengewehre
105 U-Boot-Jäger
197 Torpedoboote
15,417 Millionen Paar Stiefel"

Und ja, auch Stiefel sind Waffensysteme - damit kann man zutreten :D

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