Nur weil ein Verfahren eingestellt wird, ist man noch lange nicht unschuldig

Mit dieser Begründung hat der damalige Polizeipräsident vom LKA
München (der pikanterweise auch Franz-Josef Strauss hiess) seinerzeit
in den 80ern meine Bitte um Löschung meiner Daten abgewiesen. 

Das Verfahren (129a) wurde eröffnet weil ich eine Seite der Titanic
mit einer Karikatur in mein Auto gehängt hatte. Als dann die Sache
hochkochte, wurde das Verfahren eingestellt. Meine Daten blieben aber
weiterhin in der Terroristenkartei, was u.a. zur Folge hatte, das ich
bei jedem Grenzübertritt auf's schärfste gefilzt wurde. 

Irgendwelche Jobs in öffentlicher Verwaltung, Bank oder sonstigen
"sicherheits-relevanten" Unternehmen waren natürlich auch nicht mehr
möglich. Jeder potentielle Arbeitgeber der mein polizeiliches
Führungszeugnis angefordert hat, hatte auf einmal einen besseren
Bewerber ...

Naja ich hatte viel Spass und in den 90er Glück mit einem
Bundesdatenschutzbeauftragten, der dann die Löschung veranlasst hat.
Was nur heisst, das die Daten nicht mehr ganz so offiziell
weitergereicht werden.

Schön, wenn man so leicht zum Extremisten/Terroristen mutiert. Und
viel schöner, das die Unschuldsvermutung nur ein Kindermärchen ist,
mit dem man Kinder in Angst und Schrecken versetzen kann.

Ich empfehle das Volk sofort in Schutzhaft oder Beugehaft zu nehmen
und Kandidaten mit guter Führung etwas Auslauf an der elektronischen
Fessel zu genehmigen.

Liebe Grüsse an den ganzen Wahnsinn

das kleine Dummerchen