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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Domino-Theorie reloaded

Der nette Junge von nebenan schrieb am 13.11.2024 07:39:

"Wenn die Ukraine fällt, würde dies zu einer noch größeren Bedrohung an unseren Grenzen führen, den Grenzen des europäischen Kontinents, überall dort, wo Demokratien an Russland grenzen", so Johnson. Er wies insbesondere auf die potenziellen Risiken für die baltischen Staaten und Georgien hin und deutete an, dass eine Niederlage der Ukraine weitreichende Folgen für ganz Europa hätte.

Das ist 1:1 die Domino-Theorie, nur ohne Systemkonflikt Kapitalismus/Kommunismus. Die gleiche Doktrin, die den Amis ihr Vietnam-Abenteuer beschert hat. Beeindruckend mit wie billigen Narrativen sich die Leute vor den Karren spannen lassen. Ich kann nur hoffen, das uns unsere sozialen Probleme um die Ohren fliegen, bevor es zum Krieg Nato gegen Russland kommt. Während der Stellvertreterkriege in Korea, Vietnam und Afghanistan (in den 80ern) konnte der Westen sich auf ein im Wesentlichen intaktes soziales Gefüge stützen, steigender Lebensstandard kombiniert mit einer funktionierenden öffentlichen Daseinsfürsorge.
Heute kämpfen die Menschen im Westen bereits an der Heimatfront mit den Auswirkungen von 30 Jahren Neoliberalismus, die Lust sich auch noch in fremden Ländern für die Kapitalinteressen verheizen zu lassen, dürfte gering ausfallen.
Was ändert sich eigentlich für mich persönlich wenn statt Kapitalist A, Kapitalist B an der Spitze des Staates steht? Wieso soll ich für A gegen B in den Krieg ziehen?

Mich beeindrucken billige Narrative, wie sie in voranstehenden Beitrag dargeboten wurden, schon lange nicht mehr. Hab ich so ähnlich schon zu oft gelesen und die Panikmache vor einem Krieg Russlands gegen die NATO oder gar vor einem Atomkrieg bewirkt nichtmal mehr ein müdes Lächeln.

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