Mindestens 28Prozent der Landwirtschaftlichen Fläche der Ukraine gehörten ja bekanntlich schon Anfang '23 Monsanto, Cargill und Dupont.
Die ukrainischen Gesetze erlauben keinen Verkauf von Land an juristische Personen, z.B. Firmen. Diese Aussage ist so wie Sie sie hier unterstellen also falsch.
Vergleiche dazu die Antwort der Bundesregierung auf eine entsprechend Anfrage des Abgeordneten Stefan Keuter (AfD), die praktisch wortgleich ihre Falschbehauptung enthält. Man ahnt also, aus welcher trüben Quelle Sie ihre Weisheit schöpfen. Das WSJ ist es jedenfalls nicht.
In der von Keuter als Quelle angeführten Artikel des Oakland Institute (Sie selbst finden die Angabe von Quellen ja anscheinend generell unter Ihrer Würde) steht allerdings etwas ganz anderes: "The total amount of land controlled by oligarchs, corrupt individuals, and large agribusinesses is over nine million hectares — exceeding 28 percent of Ukraine’s arable land." Die 28 Prozent beziehen sich also mitnichten auf ausländische Investoren und schon gar nicht auf die drei von Ihnen genannten Konzerne.
In dem ausführlichen Bericht des Oakland Institute unter dem recht knalligen Titel "War and Theft" (https://reliefweb.int/attachments/04d1d3a3-825c-4244-9a8e-f712e70f4972/takeover-ukraine-agricultural-land.pdf) wird keiner dieser Konzerne auch nur erwähnt. Die großen nicht-ukrainischen Akteure sind wenig bekannte Investmentgesellschaften wie z.B. NCH Capital, in denen wiederum überwiegend große institutionelle Anleger wie Pensionsfonds und Pivate-Equity Gesellschaften investiert sind.
Auf dieser falschen Faktenbasis konstruieren sie dann die steile These (bzw. plappern sie nach), die USA und wohlmöglich Deutschland (Monsanto gehört zu Bayer) würden sich in der Ukraine hauptsächlich deshalb engagieren, weil sie verhindern wollten, dass die Russen ihren Konzernen das erworbene Land wieder wegnehmen. Daraus schließen sie dann, ebenso falsch wie unlogisch, zurück, dass auch britische Firmen aus dem UK beteiligt sein müssen, weil gerade ein Ex-Premierminister Überlegungen zur Entsendung von Truppen angestellt hat. Dieses Konglomerat aus unbelegten Unterstellungen und Falschbehauptungen nennen sie dann pseudo-investigativ "dem Geld folgen". Es ist aber einfach nur Quatsch.
Tatsache ist, das es nicht den leisesten Hinweis auf so einen Zusammenhang gibt. Ich bezweifle, dass Johnson britische Soldaten in die Schlacht schicken möchte, um die Interessen von US-Pensionsfonds zu wahren, von denen er wahrscheinlich noch nie gehört hat. Davon abgesehen ist Johnson heute ein Privatmann ohne politisches Amt. Der kann viel reden, wenn der Tag lang ist. Was Johnson auch schon immer gerne gemacht hat.
PS: Blackrock ist keine Beratungsfirma, sondern eine Investmentgesellschaft. Sie wird in der Oakland-Studie ebenfalls mit keinem Wort erwähnt.