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  • Der nette Junge von nebenan

279 Beiträge seit 28.07.2012

Neues aus dem Elfenbeinturm

Ich stimme dem Artikel in der Aussage zu, dass die Amis nicht erst seit Trump die Daumenschrauben in der transatlantischen "Allianz" (Treffender: Vasallentum) anziehen.

Ein paar Aussagen rufen jedoch Stirnrunzeln hervor:

Demokratische Staaten sind weniger geneigt, militärische Konflikte auszutragen.

... bitte was? Man erstelle eine Liste der militärischen Interventionen der demokratisch geführten USA+Nato und stelle dieser eine Liste der Interventionen von Russland, China, Iran, Nordkorea, ... gegenüber. Diese Aussage ist geradezu absurd falsch. Es sei denn die Autoren wollten darauf hinaus, dass die USA keine Demokratie sind, das lese ich aber nicht heraus.

Diese Faktoren verschaffen demokratischen Verbündeten einen "Vertragsvorteil" – die Fähigkeit, Konflikte durch dauerhafte Vereinbarungen zu lösen, die einen transparenten politischen Prozess durchlaufen und somit weniger anfällig für Täuschung, Bluff oder überraschende Angriffe sind.

Das liest sich wie ein Mittelstufen-Schulbuch für den Politikunterricht und ist so absurd lächerlich weit von der Realität entfernt, dass ich mich frage wen die Autoren aufs Glatteis führen wollen.
Wer hat NS2 gesprengt? Und warum ist dem Außenminister unseres demokratischen Verbündeten (TM) Polen dazu nur "Thank You USA" eingefallen?
Oder der Auftritt mit Biden+Scholz in der Biden mal eben so nebenbei ankündigt dass eines der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands nicht in Betrieb gehen wird? Bin mir sicher, das war das Ergebnis eines "transparenten politischen Prozesses" der in ein "System politischer Verantwortlichkeit" eingebettet war.
Und Minsk II zu dem Merkel/Hollande eingeräumt haben, dass es nur ein Bluff war um der Ukraine Zeit für die Aufrüstung zu verschaffen?
Liste lässt sich fortsetzen ...

Diese Dynamik hat im Kongress zu einem verstärkten parteipolitischen Konflikt geführt, der durch legislative Blockaden und eine zunehmend dysfunktionale Regierungsführung gekennzeichnet ist.

Die Autoren scheitern hier haarscharf an einem tieferen Verständnis des Problems, nämlich dem Grund für die Polarisierung. Der liegt mMn darin, dass es sich bei den USA seit längerem nicht mehr um eine Demokratie handelt, sondern um eine Oligarchie des Kapitals die sich nicht am Gemeinwohl orientieren sondern nur noch die zu verteilenden Pfründe streitig machen. Und seitdem der Kuchen mit dem Aufsteig des globalen Südens immer kleiner wird, intensivieren sich die Streitigkeiten.

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