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  • Subzero

mehr als 1000 Beiträge seit 06.06.2000

Mal einige Punkte

zum durchaus parteiischem Interview:

2020 wurde das Bundesnaturschutzgesetz um den Paragrafen §45a ergänzt. Ursprünglich sollte so die Tötung von auffälligen Wölfen juristisch abgesichert werden - völlig überflüssig, weil die sogenannte Entnahme auch vorher schon möglich war.

Allerdings nur über einen langen, die aktuelle Notwendigkeit konterkarierenden Behördenweg.

Trotz alledem: Wölfe sind streng geschützt, daran ändert auch der neue Paragraf nichts.

Gerade der Wolfsschutz ist wieder mal ein Beispiel dafür wie mans nicht machen sollte. Man hat aus Nilgänsen und Kormoranen nichts gelernt und keine Kennzahl gesetzt, ab der eine Entnahme zulässig bzw verpfichtend wird.

Herdenschutz ist das einzige effiziente Mittel, um Weidetiere vor Wölfen zu sichern.

Herdenschutz bedeutet zusätzliche Kosten und zusätzlichen Aufwand. Gerade die Beweidung in Nebenerwerbslandwirtschaft erhält die ökologische Vielfalt (viele Tiere und Pflanzen sind Kulturfolger), macht man diese aufwendiger, dann wird sie aufgegeben und der Arteinreichtum sinkt. Die qualitative und quantitative Abnahme der Insekten beispielsweise hängt auch mit dem Rückgang der Nebenerwerbslandwirtschaft in den letzten 40 Jahren zusammen.

Problematisches Verhalten von Wölfen wird vor allem in zwei Kategorien eingeordnet: übermäßiges Interesse bis Aggression gegenüber Menschen oder Überwindung von gutem Herdenschutz. Beides kommt äußerst selten vor, erfordert aber die Aufmerksamkeit der zuständigen Stellen. Die Sicherheit des Menschen steht an erster Stelle. In Deutschland wurde bisher ein einziger Wolf aufgrund fehlenden Distanzverhaltens erschossen. Er hatte die Nähe von Menschen aktiv, aber ohne Aggression gesucht.

Problemwölfe werden gerade durch den extremen Schutz herangezogen. Der Wolf weiß: ihm passiert nichts. Genau mit diesem Problem hat man sich auch die Wildschweine in die Stadt geholt.
Ich habe Videos eines Jägers gesehen, in denen er mit dem Auto durch die Botanik fährt und 5 Meter neben ihm trabt seelenruhig ein Wolf mit. In der Altmark holen sich die Wölfe das Vieh direkt in den Höfen am Stadtrand.

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Eine Begegnung von Wölfen und Menschen ist selten, weil Wölfe tendenziell auf Distanz bedacht sind.

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Sie sind es nur wenn sie wissen, daß der Mensch für sie gefährlich ist. Gerade das lernen sie aber derzeit nicht.

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In Deutschland gab es seit der Rückkehr vor über 20 Jahren keinen einzigen Übergriff von Wölfen auf Menschen.

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Da vermuten einige aber was anderes. Ein Jäger meinte zum Fall eines verschwundenem Kindes in D, daß es sehr gut möglich sei, daß es der Wolf geholt hat. Und in der Gegend gab regelmäßige Sichtungen von Wölfen in Siedlungsnähe.

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Wölfe stehen mit anderen großen Beutegreifern an der Spitze der Nahrungskette im Ökosystem Wald. Sie sorgen dafür, dass die Population ihrer Beutetiere nicht überhandnimmt und dadurch die Vegetation wie junge Bäume auch eine Chance auf Wachstum hat. In einer vom Menschen durch Landwirtschaft und Jagd geprägten Kulturlandschaft können Wölfe jedoch diese Funktion nicht messbar erfüllen: Es gibt heutzutage einfach zu viel Wild, als dass Wölfe hier einen merklichen Effekt haben könnten.

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Wildschweine holen die sich aber auch nicht. Rotwild ist auch nicht übermäßig vorhanden. Er holt sich vor allem eh schon im Bestand bedrohtes Niederwild. Nördlich der A2 sind die Bestände des Mufflons zB im starken Rückgang.
Und zwecks Junge Bäume eine Chance haben: die jahrhundertelange Kulturlandschaft wird verbuschen und veröden.

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