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  • blu_frisbee

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Re: Seit Mitte der 60er Jahre ist Kapitalismus erschöpft

exkoelner schrieb am 20.04.2021 07:16:

Und das war 1982. Seit dem wird an den Arbeitnehmerrechten und Löhnen geschraubt, den Konzernen Tür und Tor geöffnet, und alles was nicht niet und nagelfest ist Privatisiert. Ob Schröder/Fischer, oder Merkel/Steinbrück usw. - es kommt immer dasselbe bei raus, bei der großen Polit-Show. Scheiße am Stiel in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Und so wirds auch bei der nächsten Wahl werden.

Das Kapital leidet unter Fall der Profitrate.
Genauer: Mit Ende des Nachkriegsbooms waren die Märkte gesättigt und das überschüssige Kapital pumpt seither Blasen auf.*
Ein langer Zyklus des Kapital kam in die zweite Hälfte.
In der ersten wird Infrastruktur (ua Sozialstaat) aufgebaut,
in der zweiten Hälfte wegen Finanz wieder eingerissen, das Proletariat ist zu teuer.
* Die Profite der Finanzwirtschaft sind Wetten mit aus der Zukunft geliehenem Geld.
Dh dieser Profit kommt nicht aus der Realwirtschaft.

Just am Kippunkt¹ hat Keynes nicht mehr funktioniert und Neolib sprang aus den Büschen
Jetzt ist Neolib theoretisch Bankrott und keine theoretische Alternative sichtbar.
Die Politik wurschtelt sich durch und stabilisiert erstmal die Finanzmärkte indem die Staatsbank schlechte Schulden =geplatztes Geschäft mit frischem Geld aufkauft.
Wie das endet weiß niemand. Mark Blyth sagt: roll over the debt.²
Phase1: Schulden werden mit Zins getilgt
Phase2: Es werden nur laufende Zinsen bezahlt und Altkredite mit neuen abgelöst.

¹ Der eigentliche Kippunkt war ~1963 (erste Nachkriegsrezession). Der Bremsweg einer Volkswirtschaft ist lang. Es dauert bis so viel Vermögen verdummt.
² Kapitalismus läuft nur so lange rund wie Schulden wachsen können. Warum das so ist analysiert zB Marx. https://youtu.be/nuxo3eZQWJI?t=80#26:20_Richard_Wolff_Marx_lacht
https://www.youtube.com/watch?v=KGuaoARJYU0#1:39:30_Blyth_Trumpism

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