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Re: Ich sehe diese zusätzliche Partei eher als weiteren Spaltpilz

lucia schrieb am 06.12.2023 18:47:

klaudie schrieb am 06.12.2023 17:44:

lucia schrieb am 05.12.2023 17:50:

... zwischendrin mal auch beim 'Jacobin' reingucken, denn: Wo die nicht, wie einige andere Kritiker von Wagenknecht, mit unter der Gürtellinie zielenden Verbalattacken unterwegs gewesen sind ( übelst was auf diesen sogen. 'social media' plattformen teils abging) , sondern
Kritik sich so liest, daß man dabei sieht, daß auch Gegner ihrer Positionen sich nicht würdeverletzend gegenüber ihrer Person artiklieren müssen.

Wenn das schon der ganze Anspruch an eine Argumentation ist....

Nein, eigentlich nicht.
Würde aber länger dauern, den Grund fürs Nein genau auszuführen.
Was die Ansprüche angeht ( die einem Hetzmeuten gelegentlich austreiben können/steht viel bei Canetti dazu -Masse und Macht) - wie viel Anspruch erlauben wir uns noch - dürfen wir und noch erlauben - in einer Welt, die so geworden ist wies kürzender und treffender Kafka in seiner kleinen Fabel beschrieben hat.
Ansprüche....fragen kann man da mal auch sowohl Opfer von Vergewaltigungen, wie bis hin zu ehemaligen Soldaten, die in ihren kriegsbedingten Traumata so derart gefangen sind, daß ihre Angst ihnen das Leben zum wie in Kafkas beschriebenen Fabel macht.

elementare Basics linken Selbstverständnisses als Wunschverstellung in einer reaktionären Mobbing-Kultur.

Virtuell sind 'wir' doch schon so weit 'voraus' dass uns ein Transhumanismus näher ist als der allernächste Mitmensch. Halten uns dann für besonders 'progressiv' , wohl?

Tschuldigung, dass meine Allgemeinbildung nicht mit jeder neuen Mode schritthalten mag, aber Transhumanismus ist mir als Begriff, schon gar in diesem Zusammenhang überaus suspekt.
Worauf ich hinweisen wollten, dass sich eine solidarische Debatte um den Inhalt kümmert und den Gegenüber akzeptiert.
Was in diesem Zusammenhang geäußert wurde, war die radikalisierte Version kapitalistischen Konkurrenzverhaltens. Das hat mit linker Kultur nichts mehr zu tun. Was solche Leute in einer (angeblich) Linken Partei zu suchen haben, werde ich wohl nicht verstehen.

Diese kulturelle Verwahrlosung auf irgendwelche technischen Lösungen (a la Twitter und Co.) schieben zu wollen, verkennt den schreibenden Menschen.

Aufgabe linker Politik muss es sein, kann es nur sein, diese Kultur zurückzuweisen und nicht wie bei Schirdewan und Co. diese moralische Verwarhlosung für eigene Zwecke positiv machiavellistisch zu instrumentalisieren.

Um das zu erkennen, brauche ich keine (nichtssagenden) Floskeln von einem inhaltsleeren Transhumanismus.

Es gibt Gründe warum die Linke für viele Linke unwählbar geworden ist. Die reaktionäre Kultur der Auseinandersetzung ist eine davon.

https://jacobin.de/artikel/buendis-sahra-wagenknecht-die-linke-christian-leye-sozialismus-wirtschaft-vernunft-gerechtigkeit
"Ein Angebot, die Marktwirtschaft sozialer zu regulieren. Immerhin" ( Schlußsatz beim 'Jacobin').

Eine ehrliche Analyse des Zustandes linker Politik in der Bundesrepublik wäre hilfreicher gewesen, als eine weiteres Herumstochern im Nebel als x-te Wiederholung der Wunschvorstellungen der Parteilinken-Führungskaste.

Wie immer bei solchen Analysen ist vor allem interessant, worüber nicht gesprochen wird....

....ich würd' mich freuen über eine Empfehlung von Dir/Ihnen, wie weit ich zurück gehen soll in der Historie, um keinen Wunschvorstellungen anheim zu fallen ( um nicht im Nebel auf einen Stau aufzufahren, bin ich ja eh langsam unterwegs - und mir gehen die wichtigtuerischen Dränger auf der Überholenwollerspur wo dranne vorbei....), um den Faden von Frankreich aus( ?) aufzurollen - vielleicht? Um dann alles wieder sauber aufzurollen, daß es eben kein Wirrnisknäuel im Kasten( Kästen-> verschubladisiert) ist , und Wirren haben so an sich daß man da teilweis komplett nicht ( mehr) durchblickt...sondern ein ehrliches Verständnis von linker Politik dabei rauskommt, die - und ich mein das ehrlich! - ohne Gewalt auskommt mithin also dito auch ohne Guillotine.

Es geht mir nicht um das herbeten irgendeines Kanons oder irgendwelcher begrifflicher Spitzfindigkeiten der tausendsten Interpretation von irgendetwas.

Die ohne jegliche Begründung und ohne jeglichen Nachweis aufgestellte Behauptung, dass die Linke linker als der Wagenknecht ansatz sei, entspricht wohl eher den Fantastereien der aktuellen Linkenführung als einer realistischen Analyse. Aber das sei in der Argumentation geschenkt, es ist der politischen Ausrichtung des Organs geschuldet. Allerdings grenzen solche begründungslos aufgestellte Behauptungen Andersdenkende von vorneherein aus.

Beim Fehlen ging es mir um das Fehlen einer friedenspolitischen Perspektive der Linken. Die Linke (wie z.B. der Linken-Redner auf der jüngeren Demo, oder meinetwegen der jüngere diesbezügliche Beschluss des halleschen Stadtverbandes /initiiert vom sachsen-anhaltinischen Landesvorsitzenden) unterstellen mit ihrer Wortwahl an Feindbildern, an ihrer Interpretation friedenspolitischer Aufgaben entlang der aktuellen Feindbilder des Westens die Friedenspolitik der Linken unter die aktuellen Staatsreason.
[edit nachtrag link:
https://dubisthalle.de/linken-parteitag-in-halle-saale-beschliesst-resolution-fuer-frieden-und-freiheit-gewalt-und-aggression-stoppen
ende edit]
Auf den Gedanken, für welche eigenen geopolitischen Interesse der Westen z.B.hunderte Mrd. Euro und Waffen in die Ukraine pumpt, warum Frau Baerbock der Ukraine ihre Kriegsziele vorschreiben mag (die Krim muss zur Ukraine) ist in diesen "Analysen" tabu.

Der Wagenknechtverein ist sicher kein Spartakusbund und Frau Wagenknecht nicht ein Karl Liebknecht, aber die Linke erinnert in ihrer heutigen Verfassung eher an die Mehrheits-SPD im 1. Weltkrieg.

Ists noch erlaubt, sich aus unterschiedlichen Quellen zu informieren?
Immerhin hab ich via Jacob gelernt, daß man in deren Zeit die Monate anders benamst hat ;)

Aber gerne doch. Nur suche ich für mich eine was weniger tendenziöse und einseitige Quelle mit fundierteren Analysen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.12.2023 22:09).

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