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  • rhytidiadelphus

860 Beiträge seit 07.11.2021

Nebenwirkungen

Als zentrale Fragestellung für die "Aufarbeitung" wird formuliert:

Welche Nebenwirkungen hatten diese getroffenen Maßnahmen (Wirtschaftseinbruch, Bildungsdefizite, verringerte medizinische Versorgung außerhalb des Corona-Fokus, psychische Erkrankungen, Entwicklungsverzögerungen und -störungen bei Kindern und Jugendlichen)?

Nein, es gibt niemand der sagt, die Maßnahmen hätten keine unerwünschten Folgen gehabt. Keine von all den oben aufgeführten Nachteilen wird irgendjemand überraschen. Auch die nicht, die die Maßnahmen beschlossen haben.
Die wirklich relevante Frage ist doch: Was wäre ohne die Maßnahmen geschehen? oder auch: Was musste man nach damaligen Wissenstand befürchten (auch wenn sich mittlerweile manche Befürchtungen, etwa das Ansteckungsrisiko in Schulklassen als - glücklicherweise - nicht ganz zutreffend herausgestellt haben). Erst durch den Vergleich damit wird eine sinnvolle "Aufarbeitung" möglich.
Das erscheint mir das grundsätzliche Problem des - mittlerweile wegen der Bodenlosigkeit wie die Fragestellung gefasst wird, fast nicht mehr auszuhaltenden - ständigen Geredes über eine "Aufarbeitung" zu sein.
P.S.: Klar dürfte auch sein, dass es die Pandemie mit sich brachte, dass Schäden entstehen. Durch die Maßnahmen wurde gesteuert (oder eben so gut es nach der damaligen Wissenslage ging, zu steuern versucht), welche Art von Schäden in größerem, und welche dagegen in geringerem Maß entstehen. Die Prioritäten, die da gesetzt wurden, könnten Aufschluss über die Interessen geben, die bei der Coronapolitik maßgeblich waren. Aber den Blick darauf verbaut man sich, wenn man immer nur fragt: Was haben die Maßnahmen alles für Unannehmlichkeiten mit sich gebracht?

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