Dem Fiskus entgehen jährlich rund 100 Milliarden an Steuern durch Steuerbetrug. Im Vergleich dazu wirken sich die paar Erdnüsse nicht wirklich aus.
Natürlich ist das kein Argument, nicht gegen Mißbrauch vorzugehen. Man geht davon aus, daß es rund 16.000 Totalverweigerer gibt. Die wird es mutmaßlich immer geben.
Der weitaus größere Teil der Bürgergeldempfänger dürfte diese Hilfe jedoch nicht freiwillig in Anspruch nehmen, sondern weil er - aus welchen Gründen auch immer - keine Wahl hat. Daß es hier Mißbrauch gibt - geschenkt. Betrogen wird überall, wo betrogen werden kann. Was ich in Frage stelle, ist die Verhältnismäßigkeit: es zeugt schon von einer gewissen Klientelpolitik, wenn man dem wirtschaftlich gesehen unteren Teil der Gesellschaft bis auf die Nachkommastelle vorrechnet, was er zu benötigen hat, während man am anderen Ende der Skala ganz offenbar gar nicht so genau wissen will, wie dort der Fiskus kontinuierlich um wesentlich größere Summen betrogen wird (Stichworte Amnesie, Cum-Ex, Steuerfahnder-Affäre, Panama u.v.m).