Die Deutsche Bahn AG hat einfach die Ticketpreise massiv erhöht und dafür einen Haufen Leistungen gestrichen. Das geht ja wieder ins gleiche: das hätte auch die deutsche Bundesbahn gekonnt. Man wollte das aber nicht, weil Qualität wichtig war.
Und wenn dies steuerlich dann ein Zuschussgeschäft ist, dass es eine gute Infrastruktur gibt, dann ist das halt so. Verhält sich bei Straßen ja auch nicht anders oder bezahlst du beim Betreten einer Straße in einem Ticket-Automaten?
Wann hast du dich darüber zuletzt beschwert, dass du einfach so jede Straße und Radweg und Gehweg benutzen kannst? Stört dich das wirklich, dass es gute Infrastruktur einfach gibt?
Diese komische Denkweise, dass in einem kapitalistischen Unternehmen Magie stattfinden würde, die auf wundersame Weise Kosten reduziert bei gleicher Leistung, ist wirklich naiv. Ein Kapitalist schmeißt Leute raus, erhöht den Arbeitstakt, verringert die Leistungsqualität und erhöht Preise. So einfach kann theoretisch auch jeder Staat arbeiten.
In einer gesellschaftlichen Perspektive geht es doch gerade NICHT darum, auf einen Gewinn zu wirtschaften. Es geht einfach darum festzulegen, was wir an Leistungen uns selbst geben wollen. Solange gesamtgesellschaftlich genau so viel Leistungen erbracht wie abgerufen werden, verschuldet man sich nicht gegenüber dem Ausland. Langfristig geht es allein darum.
Ob dann innen drin der Kindergarten kein Geld verdient oder eine Straße kostenlos nutzbar ist und somit sich selbst nicht trägt, spielt gar keine Rolle. Wichtig ist nur die Gesamtrechnung und da darf man als Gesellschaft einfach mal nach dem Prinzip vorgehen, was man gut findet.
Außer im Kapitalismus, da müssen Reiche reicher werden als erstes Ziel. Und wenn das erreicht ist, dann muss der Rest der Gesellschaft hoffen, das auch noch was Nützliches rauskommt. Das ist wirklich die bescheuertste Art und Weise, wie man eine Gesellschaft aufbaut. Prinzip Hoffnung.