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  • mermar

mehr als 1000 Beiträge seit 23.12.2018

Re: Fantastisch: wie koennen wir Buergerbeteiligung faken

Timo Rieg schrieb am 04.10.2019 12:04:

All das, was Sie hier erwähnen, wurde im Bürgerrat besprochen - und Sie werden es im Gutachten dann ab 15. November nachlesen können.
In der Projektgruppe waren Leute, die seit 40 Jahren praktisch und wissenschaftlich mit diesen Losverfahren arbeiten. Die kennen alle Vorbehalte, Probleme etc.

Egal, was man an der Arbeit dieses Bürgerrats kritisieren möchte: man sollte zunächst erläutern, warum nur man selbst die Probleme sieht, die 160 Menschen, die dabei waren und den ganzen Aufwand betrieben haben, nicht sehen.

Wieso sollte ich denn darueber spekulieren was 160 Menschen sehen konnten und sehen wollten und was sie nicht sehen konnten und sehen wollten. Und warum soll ich ueber die Absichten und Faehigkeiten von bezahlten Stiftungs-"experten" spekulieren?
Wenn ich mit den Aussagen von Person X nicht uebereinstimme muss ich doch nicht erst einen Grund dafuer finden warum X eine aus meiner Sicht falsche Aussage treffen sollte. Das wuerde erfordern dass ich alle moeglichen Gruende durchgehe warum X i) nicht schlau genug sein koennte was Vernuenftiges zu sagen, ii) warum er fehlinformiert sein koennte um was Vernuenftiges zu sagen, iii) warum er sich eventuell nicht trauen koennte die Wahrheit zu sagen und iv) warum er eventuell absichtlich luegen koennte. Wenn ich das bei jeder Konversation tun wuerde, dann wuerde ich nicht mehr fertig werden.

Aber dieser Einwand Ihrerseits ist sehr interessant. Denn es zeigt dass Sie ohne Zoegern gewillt sind mir Vorgaben zu machen die unmoeglich einzuhalten waeren und die effektiv darauf hinauslaufen wuerde dass ich den Mund halten muesste. Gleichzeitig halten Sie sich selbst nicht an das Prinzip. Sie haben nicht explizit erklaert warum ich etwas Falsches sagen sollte. Wahrscheinlich ist die implizite Idee: Experten mit Stempel auf ihren Expertenstatusurkunden soll man nicht widersprechen duerfen wenn man keinen Grund dafuer hat dessen Relevanz von einem Notar beglaubigt wurde.

Wer solche Prinzipien verteidigt ist als Verteidiger der "wahren" Demokratie natuerlich hoechst glaubwuerdig.

Wie dem auch immer sei: Ich sag was ich von dem Vorschlag halte. Und jedes Verfahren hinter dem grosser organisatorischer Aufwand steht der von "Professionellen" erledigt werden muss, ist ein scam. Egal ob die grosse Mehrheit der 160 das versteht oder nicht.

Das Gutachten auf das Sie verweisen ist noch nicht draussen. Und selbst wenn es draussen sein wird, wird das nichts anderes darstellen als die behauptete Meinung einer bestimmten Personengruppe die fuer die Erstellung des Gutachtens bezahlt wurde. Ich geh davon aus dass die behauptete Meinung gut bedgruendet werden wird. Da moegen sachlich vernuenftige Argumente drin sein. Und da moegen die aller absurdesten spin-doctor-Argumente drin sein.

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