Am Abend des 13. Septembers 2018 inspizierten Dimitar Stojanov und Attila Biro die Asche einer Feuerstelle am Rande der südwestbulgarischen Kleinstadt Radomir, in der zuvor Akten verbrannt worden waren.
Einige Fragen: Wenn ich wichtige Akten verbrennen will, gibt es keine geeignetere Stellen, wo ich das tun kann? Kennt man in Bulgarien keine Schredder und gibt es keine private Öfen, wo dann diese verfeuert werden können? Muss ich wichtige Akten an öffentlichen Plätzen verbrennen?
Dabei wurden sie von Polizisten verhaftet.
"Wir beleuchteten mit unseren Telefonen Dokumentenreste in der Feuerstelle, als aus einem Graben plötzlich zwei Polizisten sprangen und uns aufforderten, uns auf den Boden zu legen", gab Stojanov der Deutschen Welle eine Schilderung seiner Verhaftung, wie er sie zuvor in der Detektor-Sendung gegeben hat.
Also lagen zwei Polizisten ganz zufällig auf der Lauer. Zufälle gibt es!
Bei den zerstörten Akten handelt es sich Dimitar Stojanov zufolge um Dokumente einer doppelten Buchführung von Consulting-Unternehmen, die in enger Verbindung mit dem Bauunternehmen GP Group stehen. Die teilweise an der Adresse der GP Group registrierten Beratungsunternehmen sollen die Vergabe öffentlicher Aufträge für große, mit EU-Geldern finanzierte Infrastrukturprojekte manipuliert haben, um GP Group zum Zuschlag zu verhelfen.
Ganz schon clever diese Beratungsunternehmen, aber wie sich ihre Akten entsorgen, haben die Mitarbeiter anscheinend nicht auf der Business School gelernt. Es hat ihnen auch Keiner den Tipp mit dem Schredder und dem privaten Ofen gegeben.
Die ganze Geschichte ist eine böse Inszenierung mit leider fatalen Folgen für einige der Beteiligten. Es gibt aber auch Profiteure des Ganzen. Ganz sicher!
lg,
roko