Das passt natürlich all jenen nicht, die es gewohnt sind, den Korridor des Sagbaren selbst in Gutsherrenart zu definieren, sondern auch gleich all jene zu canceln, welche man als Vertreter von Ansichten und Meinungen abseits dieses Korridors ausmacht.
Auch öffentlich-rechtliche Sender werden nach Gutsherrenart geführt. Von völlig überbezahlten Intendanten, die engste Beziehungen zu den Politikern pflegen, denen sie ihren wohl dotierten Posten verdanken. Und daher haben wir aus dem Kreis der öffentlich rechtlichen weder zu Flüchtlingskrise, noch Corona-Maßnahmen oder Ukraine je ein böses Wort über die Politik der Regierung vernommen.
Servus-TV hat hier etwas geleistet, was die Aufgabe des öffentlich rechtlichen Rundfunks gewesen wäre. Vertreter des gesamten Meinungsspektrums zu Wort kommen zu lassen.
Wer meint, ihm unpassende Ansichten durch Cancel-Culture aus dem öffentlichen Diskurs verbannen zu können, der sollte anderen nicht ein Regiment nach Gutsherrenart vorwerfen.
Im übrigen dürften die meisten Firmenlenker mehr oder weniger Autokraten sein. Weil das der Typ Mensch ist, der sich nun einmal im Wettbewerb durchsetzt.
Dass nun selbst der Tod des Firmengründers von manchen genutzt wird, um hier noch mal so kräftig auszuteilen, zeigt, wie tief der Stachel sitzt.
Ich selbst mag auch keine Autokraten. Vor allem, wenn sie die Rechte von Arbeitnehmer beschränken. Aber wer dies bei Servus-TV kritisiert, der muss dies erst recht bei den öffentlich rechtlichen tun.
Denn Servus-TV ist nun mal ein Privatsender und an keinen öffentlichen Auftrag gebunden. Trotzdem hat dieser Sender mehr für die Diskussions- und Debattenkultur und die freie Meinungsbildung geleistet, als alle mit Zwangsgebühren gepamperten öffentlich rechtlichen Sender zusammen.