Gibt es kein Rechts oder kein Links, dann ist die Demokratie per Definition tot.
Aber um das zu verstehen muss man, wie immer, erst die Begrifflichkeiten definieren.
Rechts ist konservativ. Rechte Menschen wollen tendenziell den Fortschritt beschützen, den sie für schützenswert halten. Was dieses schützenswerte ist, ist relativ individuell. Es ist also genauso rechts, wenn ein Muslim die Unterdrückung der Frauen im Islam aufrecht erhalten will, wie wenn ein Europäer die Demokratie und den Rechtsstaat zu schützen gedenkt.
Links ist progressiv. Linke Menschen wollen tendenziell neuen Fortschritt schaffen, den sie für erstrebenswert halten. Was dieses erstrebenswerte ist, ist relativ individuell. Es ist also genauso links, wenn ein Chinese mehr ideologische Pluralität wünscht, wie wenn ein Deutscher den Kommunismus herbeisehnt.
Links und Rechts sind keine Begriffe die wertend sein sollten.
Links ist dann gut, wenn die Änderung die du dir wünschst positiv ist, und schlecht, wenn die Änderung die du dir wünschst negativ ist, und bei Rechts genau das gleiche, wenn das was man schützen will etwas gutes ist, dann ist Rechts sein etwas gutes.
Auch klar, wenn nichts bewahrt wird, wird jeder Fortschritt immer wieder vernichtet, und zwar nach kürzester Zeit. Und wenn jeder Fortschritt verhindert wird, dann herrscht absoluter Stillstand. Beides, Links und Rechts, ist alleine absolut schlecht und zerstörerisch, die Mischung machts.
Dem entsprechend ist auch jeder Mensch sowohl konservativ, als auch progressiv, nur in unterschiedlichen Ausprägungen.
Und der Links-Rechts-Spalt ist sowieso Unsinn.
Will eine Person die Demokratie schützen (rechts), und eine andere Person die Demokratie ausbauen (links), dann sind sie sich sicherlich näher, als die Linken und Rechten Demokratiefeinde.