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mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2022

Re: Das alles ist Gift für eine kapitalistische Wirtschaft.

Klaus N schrieb am 25.08.2022 17:13:

hoppeligerHase schrieb am 25.08.2022 16:57:

Nein, das geht nicht automatisch. Aber ein System mit Gewaltenteilung, freien Wahlen, Marktwirtschaft und Privateigentum scheint bessere Voraussetzungen für die Schaffung von Reichtum (und damit einen grösseren verteilbaren "Kuchen") zu schaffen.

Und wird der "Kuchen" dann auch verteilt? Wie steht es denn in den Erfolgszentren des Kapitalismus? Und wie in der Peripherie?

Ja, der Kuchen wird "in den Erfolgszentren" verteilt. Nicht gerecht, und schon gar nicht gleich, und der Streit um die "richtige" Verteilung ist permanent. Im Endergebnis geht es selbst den Ärmsten in den meisten kapitalistischen Ländern besser als der Mittelschicht in (bzw. den untersten 80%) in nicht-kapitalistischen Ländern.

Der "Witz" an solchen Vergleichen ist, dass selbst wenn aufgrund der explodierenden Preise für Lebensmittel Millionen Menschen auf der Welt verhungern, dass immer noch für den Kapitalismus spräche, wenn noch mehr Menschen in nicht kapitalistischen Staaten verhungern.

Deshalb stelle ich solche Vergleiche eher selten bis gar nicht an. Man bekommt nichts über das jeweilige System heraus. Systemvergleiche werden angestellt, um das eine oder andere System zu rechtfertigen.
Ich schaue mir lieber an, welchen Stand der Arbeitsproduktivität in einer Gesellschaft erreicht ist, und wieviel Reichtum bei der Bevölkerung ankommt, wieviel Armut es gibt etc..

Die Lage in der Peripherie hängt andererseits zum einen von der Qualität des Gesellschaftssystems in der Peripherie ab, zum anderen von der Bereitschaft des Zentrums, etwas abzugeben. Und da bin ich skeptisch, ob zB die Mehrheit der Bevölkerung einer Entwicklungshilfe von 20% des BIPs zustimmen würde (oder einer anderen Form der Teilung des Kuchens, zB über höhere Rohstoffpreise oder "Reparationen".

Kapitalismus ist eine Konkurrenzveranstaltung. Da wird man das Konkurrenzergebnis nicht revidieren. Entwicklungshilfe ist keine Hilfe zur Entwicklung, auf das dort ein potenter Konkurrenz entsteht, es ist die Erschließung und Nutzbarmachung von Land und Volk (soweit, wie das eben benötigt wird)

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