Da beklagt man wortreich die Unmenschlichkeit von Abschiebungen, lässt aber außen vor das die Praxis des deutschen Asylsystems verlangt das Menschen tausende Kilometer, viele Staaten, und ein Meer überwinden müssen, weil deutsche Mildtätigkeit erst an der (nicht existierenden) deutschen Staatsgrenze beginnt. Dafür müssen tausende Dollar für Schleuser aufgebracht werden (woher eigentlich wenn man aus direkter Gefahr flieht?), die Menschen müssen in bester körperlicher Verfassung sein (sind junge Männer die größten Opfer von Kriegen?), und sie müssen sich in Lebensgefahr bringen.
Würde man es mit seiner Humanität ernst meinen müßte man die Menschen direkt aus der Gefahr, und per Schiff oder Flieger nach Deutschland holen. Dann aber würde die unangenehme Frage aufkommen ob man denn wirklich "ohne Obergrenze" Menschen aufnehmen will... man könnte ja alle Aida-Schiffe chartern und täglich 20.000+ Menschen über das Mittelmeer bringen. Diese Idee habe ich aber von noch niemandem gehört, auch wenn sie die logische Folge eines echten Humanismus im Sinne der "Willkommenskultur" wäre. Insgeheim lebt man nämlich viel besser damit das deutscher Humanismus "Geflüchtete" viel Geld, und viele Leben kostet. Man erspart sich schwierige moralische Fragen, und kann sich in moralischer Selbstgerechtigkeit suhlen.