datatype schrieb am 23.03.2019 07:42:
de Sade (1) schrieb am 22.03.2019 10:32:
Unter diesen Konditionen holt sich der Staat doch das Geld von den Reichen.
Das ist wie eine Steuererhöhung, nur besser. Und die Reichen sind dabei wehrlos, denn sie müssen ihr Geld s i c h e r anlegen.Wie kommst Du denn auf die Idee?
Hast Du noch nie vom Anlagenotstand gehört? Klar einige werden mit aussitzen probieren und überschaubare Beträge, so einige 10 Millionen kann man im Banksafe lagern.
Und was dann?
Für zwei- und dreistellige Milliardenbeträge ist das keine Option.
Ein kurzer Blick in die Börsenkurse zeigt, dass Staatsanleihen so beliebt sind wie nie zuvor. Sie sind also gesucht. Aktienkurse sind offenbar vielen zu riskant. Also rein in die Staatsanleihen. Um dieses Kapital geht es. Das Kapital hat sich in den letzten Jahren explosionsartig vermehrt. Wie es also anlegen? Da könnte der Staat hilfreich sein.
Der Staat ist der ultimative Garant, dass es noch eine kleine Weile weiter geht.
Wenn der auch crashed, ist so wie so alles vorbei. dann funktioniert keine Börse und sonstige Anlagemöglichkeit mehr.
Staatsanleihen sind keine Enteignung. Die Inhaber verlieren keinen Rechtstitel.
Und mit Staatsanleihen können längst überfällige Investitionen in die Infrastruktur getätigt, damit Arbeitsplätze geschaffen und der Mittelstand gestärkt werden
Die jetzige Zinssituation ist hingegen Gift für die (vor allem untere) Mittelschicht.
Daran wird sich auch nichts mehr ändern, außer in Richtung Negativzinsen.
Diejenigen die von ihren geringen Einkommen doch noch in der Lage sind etwas fürs Alter zurücklegen zu können, können es sich nicht leisten auf risikobehaftete Anlagen zu setzen, sie würden im Crashfall alles, oder selbst bei Streuung so viel verlieren, dass im Alter trotzdem Hartz IV droht. Halbwegs sichere und noch lukrative Anlageformen (z.B. Immobilien) sind durch den Ansturm des nur den Reichen (mit ausreichend Sicherheiten) zur Verfügung stehenden billigen Kredit-Geldes in für sie unerschwingliche Regionen abgehoben.
Genau das sind diejenigen, die durch die aktuelle Geldpolitik gnadenlos abgemolken werden - nicht die "Reichen".
Die Mittelschicht habe ich da überhaupt nicht gemeint. Die verlieren kurz über lang so wie so alles.
Je mehr die aber abgemolken werden, desto mehr vermehrt sich das Kapital und sucht nach Anlagemöglichkeiten. Immobilien sind nur eine der Möglichkeiten und die reichen längst nicht mehr aus.