Du meinst also es geht uns zu gut? Ich halte das für falsch. NmM hängt es mit dem gesellschaftlich propagierten Bild des Erfolgs zusammen. Hier ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung:
Vor einer Weile hatte ich ein Kaffeegespräch mit meiner Vermieterin. Sie muss jetzt so auf die 60 zugehen, ist Akademikerin aber seit der Geburt ihrer ersten der drei Kinder Hausfrau und Mutter, ihr Mann kann den Haushalt alleine Versorgen. Als wir dann auf das Thema Frauen und Beruf zu sprechen kamen hat sie geklagt sie hätte den Fehler gemacht nicht wieder in den Beruf einzusteigen und sei jetzt eben nur Mutter und Hausfrau und hätte somit nichts erreicht. Und das muss man sich mal wirklich vor Augen halten; da ist eine Frau die drei Kinder großgezogen hat, alle drei sind Promovierte erfolgreiche Subjekte unserer Gesellschaft und die Frau meint dennoch in ihrem Leben versagt zu haben. In was für einer verrückten Welt leben wir eigentlich?
Und bei Männern wird es auch nicht anders sein. Ein kinderloser, sportwagenfahrender Man - der sich am besten noch in irgendeinem zeitfressen Job verwirklicht - geht problemlos als Vorbild durch. Ein Vater mehrerer Kinder, mit einem gebrauchten Kombi, der irgendeinen Schreibtisch- oder Handwerksjöb macht; naja der ist bestenfalls Durchschnitt - warscheinlich hat er in seinem Leben mal etwas falsch gemacht, sonst wäre er jetzt viel erfolgreicher...
Ich finde, dass solange der Fetisch unserer Gesellschaft der berufliche Erfolg ist und nicht Familie kannst du an Harz4 so viel drehen wie du willst, es kommt dennoch nichts bei raus.