Roland Leuschel, Direktor der Banque Bruxelles Lambert glaubt:
"Alle Bedingungen sind erfüllt, dass sich die Entwicklung der 30er
Jahre in ähnlicher Form wiederholt. Es wird vermutlich schlimmer ...
In Amerika stehen die Ersparnisse von zwei Generationen im Risiko, in
den vergangenen zwei Jahren ist mit 5 Billionen Dollar (weltweit sind
es über 12 Billionen) so viel wie das halbe US-Sozialprodukt
vernichtet worden. Noch hoffen die Rentner darauf, dass sich ihre
Portefeuilles wieder füllen. Was aber, wenn sie merken, dass die
Reserven weg sind? Es wird überall Verzicht geben. Nach der letzten
großen Wirtschaftskrise sind den Amerikanern soziale Konflikte
erspart geblieben. Ich fürchte, diesmal wird es nicht so glimpflich
ausgehen"
http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=454ca4c9
Unser Kanzler ist nicht zu beneiden. Die Zeiten werden hart. Wer
glaubt, dass
es sich bei der gegenwärtigen Wirtschaftssituation um eine
vorübergehende Eintrübung
handelt, der irrt.
Ich erläutere mal meine Einschätzung:
Wirtschaftszyklen verlaufen in großen 30 Jahres-Rhythmen.
Das weiß jeder Volkswirt und selbst unser Wirtschaftsminister.
Der russische Ökonom Kondratieff hat bereits in den 20er Jahren
eine nur schwer zu widerlegende Theorie langfristiger. Aufschwungs-
und Krisenzyklen entworfen.
Der letzte Anstieg eines solchen Zyklus, getragen durch die Computer
und
Telekom-Branche, verlief von ca. 1982 bis 1998. Seit Mitte der 90er
Jahre
haben wir defakto Marktsättigungen zu beobachten. Die
Investitionsvolumina
in den westlichen Industrieländern sprechen Bände: Wenn man das
"Schönrechnen"
(hedonic pricing) einmal wegläßt, befinden sich die
Netto-Investitionen in den
USA mit ca. 22 Mrd USD (Mittelwert) auf einem historischen
Tiefststand.
In der Presse werden die Zahlen jeweils mit ca. 110 Mrd. USD
hochgebauscht.
Europa steht etwas besser da. Aber kein Grund zum Jubeln.
Sinkende Unternehmensgewinne seit Mitte der 90er Jahre (!) sind die
Folge
einer eklatanten Investionsmüdigkeit. Unternehmens-Gewinne der
Großunternehmen
stammten in den letzten drei Jahren, nüchtern betrachtet aus
Kapitalaufkäufen
und Bilanzbetrug. Wer nicht nur auf den DAX und den DOW JONES starrt,
der weiß
dass die Profite, Dividenden und schließlich auch die Kurse der
Mehrzahl der
Aktien seit ca. 1998 stark fallen.
Der noch vor wenigen Monaten eingeengte Blick auf den Neuen Markt und
den
NASDAQ-Index führt die Medien und uns arme Bürger natürlich an der
Nase herum.
Sinkende Profite sind nicht Ausdruck eines gesunkenen Vertrauens,
sondern
das Problem einer Marktsättigung und von Investitionsrückgängen.
Punkt.
Denn Merke: alle erspekulierten Gelder kommen aus Boden (Kapital)
und Arbeit (Menschen) - Investitionen.
Gleichzeitig mit diesem Phänomen des Renditeschwunds
ist nochmal ein letztes Aufbäumen des US-Dollar und der
High-Tech-Aktienmärkte
entstanden. Auch und gerade in Europa: Die europäischen Staaten habe
ihr Staatsmonopole
(Energie, Wasser, Müll, Post, Telekom etc.) privatisiert und wie die
US-Amerikaner die
flotierenden Geldmengen ausgeweitet. Die Dollar-Druckerei Alan
Greenspans hat in den
letzten 9 Jahren mehr Geld "gedruckt" (record money) als in den
vergangenen 211 Jahren
der amerikanischen Geschichte.
Diese astronomischen Geldmengen befanden/befinden auf ihrer Kreisbahn
an den
internationalen Kapitalmärkten. Sie liegen in Anleihen, Aktien und
vor allem
Derivaten. Wir haben es mit Größenordnungen von 60.000 bis 100.000
Milliarden
Dollar zu tun inkl. so genannter OTC (over-the-counter) Derivate.
So und was ist nun passiert?
Mit klassischen Mitteln liefern diese Gelder an den Finanzmärkten
keine Rendite mehr. Schätzen wir mal ganz konservativ 5% Rendite und
eine sehr kleine (optimistische) Menge an Weltkapital von nur 50.000
Milliarden USD.
Das bedeutet, dass rund 2500 Milliarden Gewinn erwirtschaftet werden
müssen.
Doch woher nehmen?? Die Dritte Welt ist längst ausgelutscht und hat
alle möglichen Kredite aufgeschwatzt bekommen. Ebenso die
Schwellenländer
(emerging markets). Argentinien, Mexiko, Brasilien, Thailand,
Russland
und die Türkei sind jetzt liquidiert.
Die Kapitalströme verlangen Rendite! Aber woher nehmen, das war
doch die Frage, oder? Nun ja, in gewisser Weise frißt der
Kapitalismus
sich gerade selber. Durch harten Wettbewerb (EUR 19,99 für´n
Flugticket),
Bilanzbetrug, Korruption, betrügerischen Bankrott (WorldCom, Enron
etc.) und
Rüstungsprogramme (Kampf gegen den Terror) versucht das System noch
letzte
Profitreserven zu mobilisieren. Aber letztlich erzeugt dieser Versuch
nur einen
Teufelskreislauf aus Arbeitslosigkeit und Kapitalvernichtung.
Arbeitslosigkeit -> sinkender Konsum -> fallende Preise -> Deflation
-> sinkende Gewinne -> Entlassungen usw.
Japan, die zweitgrößte Industrienation befindet sich seit einem
Jahrzehnt(!) in diesem
Teufelskreislauf. Einer schwere wirtschaftliche Depression mit
Deflation, "Bankfeiertagen",
Währungs-Abwertung und allem pi-pa-po. Die Bundesrepublik als
zweitgrößte Volkswirtschaft
der Welt ist bisher verschont gewesen.
Interessanterweise führen Investitionsprogramme zur staatlichen
"Ankurbelung" von Produktion und Konsum in unserer Situation zu
keiner
merklichen Besserung mehr. Die Ursache ist einfach: Jede Subvention
ist eine
Investition, die ausnahmslos(!) durch Geldschöpfung (Vergabe eine
Kredits) erzeugt
werden muss. Klassisches Beispiel -> Staatsverschuldung und
Rüstungsprogramme als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM).
Dummerweise verlangt jeder Kreditgeber einen Zins. Und
Staatsverschuldung,
also die Kreditaufnahme eines Staates beim Steuerzahler oder einem
fremden Staat vergrößert immer die Geldmenge am Kapitalmarkt, die
ihrerseits wieder
mit Profit (Zinsen) bedient werden will. Klar? There is no free
lunch.
Es ist egal, wie man das Blatt wendet. Egal, ob die Zerstörung
des gegenwärtigen Wirtschaftszyklus mit einer Hyperinflation oder
einer Deflation ausgeht, bis wir das Tief erreicht haben,
wird es noch rund 10 - 15 Jahre dauern. Bis dahin, sagt mir
meine Einschätzung, werden wir die ganze schöne Palette an
Erscheinungen
der Jahre 1926 bis 1948 noch einmal vor Augen geführt bekommen.
Inkl. sozialer Unruhen, Währungsabwertung, neuer Bündnisse
und möglicherweise sogar Krieg.
Wir befinden uns, rein zyklisch betrachtet gerade im Winter 1930/31.
Und ich rate allen, sich wirklich, wirklich warm anzuziehen!
"Alle Bedingungen sind erfüllt, dass sich die Entwicklung der 30er
Jahre in ähnlicher Form wiederholt. Es wird vermutlich schlimmer ...
In Amerika stehen die Ersparnisse von zwei Generationen im Risiko, in
den vergangenen zwei Jahren ist mit 5 Billionen Dollar (weltweit sind
es über 12 Billionen) so viel wie das halbe US-Sozialprodukt
vernichtet worden. Noch hoffen die Rentner darauf, dass sich ihre
Portefeuilles wieder füllen. Was aber, wenn sie merken, dass die
Reserven weg sind? Es wird überall Verzicht geben. Nach der letzten
großen Wirtschaftskrise sind den Amerikanern soziale Konflikte
erspart geblieben. Ich fürchte, diesmal wird es nicht so glimpflich
ausgehen"
http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=454ca4c9
Unser Kanzler ist nicht zu beneiden. Die Zeiten werden hart. Wer
glaubt, dass
es sich bei der gegenwärtigen Wirtschaftssituation um eine
vorübergehende Eintrübung
handelt, der irrt.
Ich erläutere mal meine Einschätzung:
Wirtschaftszyklen verlaufen in großen 30 Jahres-Rhythmen.
Das weiß jeder Volkswirt und selbst unser Wirtschaftsminister.
Der russische Ökonom Kondratieff hat bereits in den 20er Jahren
eine nur schwer zu widerlegende Theorie langfristiger. Aufschwungs-
und Krisenzyklen entworfen.
Der letzte Anstieg eines solchen Zyklus, getragen durch die Computer
und
Telekom-Branche, verlief von ca. 1982 bis 1998. Seit Mitte der 90er
Jahre
haben wir defakto Marktsättigungen zu beobachten. Die
Investitionsvolumina
in den westlichen Industrieländern sprechen Bände: Wenn man das
"Schönrechnen"
(hedonic pricing) einmal wegläßt, befinden sich die
Netto-Investitionen in den
USA mit ca. 22 Mrd USD (Mittelwert) auf einem historischen
Tiefststand.
In der Presse werden die Zahlen jeweils mit ca. 110 Mrd. USD
hochgebauscht.
Europa steht etwas besser da. Aber kein Grund zum Jubeln.
Sinkende Unternehmensgewinne seit Mitte der 90er Jahre (!) sind die
Folge
einer eklatanten Investionsmüdigkeit. Unternehmens-Gewinne der
Großunternehmen
stammten in den letzten drei Jahren, nüchtern betrachtet aus
Kapitalaufkäufen
und Bilanzbetrug. Wer nicht nur auf den DAX und den DOW JONES starrt,
der weiß
dass die Profite, Dividenden und schließlich auch die Kurse der
Mehrzahl der
Aktien seit ca. 1998 stark fallen.
Der noch vor wenigen Monaten eingeengte Blick auf den Neuen Markt und
den
NASDAQ-Index führt die Medien und uns arme Bürger natürlich an der
Nase herum.
Sinkende Profite sind nicht Ausdruck eines gesunkenen Vertrauens,
sondern
das Problem einer Marktsättigung und von Investitionsrückgängen.
Punkt.
Denn Merke: alle erspekulierten Gelder kommen aus Boden (Kapital)
und Arbeit (Menschen) - Investitionen.
Gleichzeitig mit diesem Phänomen des Renditeschwunds
ist nochmal ein letztes Aufbäumen des US-Dollar und der
High-Tech-Aktienmärkte
entstanden. Auch und gerade in Europa: Die europäischen Staaten habe
ihr Staatsmonopole
(Energie, Wasser, Müll, Post, Telekom etc.) privatisiert und wie die
US-Amerikaner die
flotierenden Geldmengen ausgeweitet. Die Dollar-Druckerei Alan
Greenspans hat in den
letzten 9 Jahren mehr Geld "gedruckt" (record money) als in den
vergangenen 211 Jahren
der amerikanischen Geschichte.
Diese astronomischen Geldmengen befanden/befinden auf ihrer Kreisbahn
an den
internationalen Kapitalmärkten. Sie liegen in Anleihen, Aktien und
vor allem
Derivaten. Wir haben es mit Größenordnungen von 60.000 bis 100.000
Milliarden
Dollar zu tun inkl. so genannter OTC (over-the-counter) Derivate.
So und was ist nun passiert?
Mit klassischen Mitteln liefern diese Gelder an den Finanzmärkten
keine Rendite mehr. Schätzen wir mal ganz konservativ 5% Rendite und
eine sehr kleine (optimistische) Menge an Weltkapital von nur 50.000
Milliarden USD.
Das bedeutet, dass rund 2500 Milliarden Gewinn erwirtschaftet werden
müssen.
Doch woher nehmen?? Die Dritte Welt ist längst ausgelutscht und hat
alle möglichen Kredite aufgeschwatzt bekommen. Ebenso die
Schwellenländer
(emerging markets). Argentinien, Mexiko, Brasilien, Thailand,
Russland
und die Türkei sind jetzt liquidiert.
Die Kapitalströme verlangen Rendite! Aber woher nehmen, das war
doch die Frage, oder? Nun ja, in gewisser Weise frißt der
Kapitalismus
sich gerade selber. Durch harten Wettbewerb (EUR 19,99 für´n
Flugticket),
Bilanzbetrug, Korruption, betrügerischen Bankrott (WorldCom, Enron
etc.) und
Rüstungsprogramme (Kampf gegen den Terror) versucht das System noch
letzte
Profitreserven zu mobilisieren. Aber letztlich erzeugt dieser Versuch
nur einen
Teufelskreislauf aus Arbeitslosigkeit und Kapitalvernichtung.
Arbeitslosigkeit -> sinkender Konsum -> fallende Preise -> Deflation
-> sinkende Gewinne -> Entlassungen usw.
Japan, die zweitgrößte Industrienation befindet sich seit einem
Jahrzehnt(!) in diesem
Teufelskreislauf. Einer schwere wirtschaftliche Depression mit
Deflation, "Bankfeiertagen",
Währungs-Abwertung und allem pi-pa-po. Die Bundesrepublik als
zweitgrößte Volkswirtschaft
der Welt ist bisher verschont gewesen.
Interessanterweise führen Investitionsprogramme zur staatlichen
"Ankurbelung" von Produktion und Konsum in unserer Situation zu
keiner
merklichen Besserung mehr. Die Ursache ist einfach: Jede Subvention
ist eine
Investition, die ausnahmslos(!) durch Geldschöpfung (Vergabe eine
Kredits) erzeugt
werden muss. Klassisches Beispiel -> Staatsverschuldung und
Rüstungsprogramme als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM).
Dummerweise verlangt jeder Kreditgeber einen Zins. Und
Staatsverschuldung,
also die Kreditaufnahme eines Staates beim Steuerzahler oder einem
fremden Staat vergrößert immer die Geldmenge am Kapitalmarkt, die
ihrerseits wieder
mit Profit (Zinsen) bedient werden will. Klar? There is no free
lunch.
Es ist egal, wie man das Blatt wendet. Egal, ob die Zerstörung
des gegenwärtigen Wirtschaftszyklus mit einer Hyperinflation oder
einer Deflation ausgeht, bis wir das Tief erreicht haben,
wird es noch rund 10 - 15 Jahre dauern. Bis dahin, sagt mir
meine Einschätzung, werden wir die ganze schöne Palette an
Erscheinungen
der Jahre 1926 bis 1948 noch einmal vor Augen geführt bekommen.
Inkl. sozialer Unruhen, Währungsabwertung, neuer Bündnisse
und möglicherweise sogar Krieg.
Wir befinden uns, rein zyklisch betrachtet gerade im Winter 1930/31.
Und ich rate allen, sich wirklich, wirklich warm anzuziehen!