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49 Beiträge seit 30.10.2002

Sehr interessant / Ergänzung


Hab gerade die Thesen im Forum überflogen.
Zusammengefaßt: für meinen Geschmack eine
etwas zu grelle Darstellung aber inhaltlich völlig zutreffend.

Zinseszinssysteme haben tatsächlich die Eigenschaft
Guthaben und auf der Kehrseite eben auch: Schulden sehr schnell 
anwachsen zu lassen. Mit dem Exponential-Effekt alleine
kann man natürlich nicht so einfach zum Staatsbankrott
kommen. Denn die Zinsen werden schon seit langem 
über neue Schulden bedient. 

Dies wendent den Bakrott ab, schränkt jedoch den 
staatlichen Handlungsspielraum der Politik immer
weiter ein.

Und der geht so:
Ein kleiner Staat z.B. die Bundesrepublik nimmt einen Kredit.
Wie macht man das? Man legt eine "Staatsanleihe" auf.
Bürger kaufen also vom Staat ein Wertpapier. Dafür kriegen
sie garantierte Zinsen und irgendwann das Geld zurück.
Woher kriegt der Staat die Zinsen? 
Ganz einfach: von seinen Bürgern, durch Steuern!
(Aha)
So, nun wird der Kredit fällig und die Bürger, 
die Staatsanleihen an den Staat gegeben haben, geben 
ihre Papiere an den Staat zurück. Der Staat gibt
ihnen dafür Geld zurück. Woher hat er das?
Aus weiteren Staatsanleihen, von anderen Bürgern.
(Oooops. Und da genau sitzt das Problem)

Der Staat verteilt also die Steuern seiner
Bürger an seine Bürger und sammelt einen Hort von 
Altschulden, die er nach den Gesetzen der echten Wirtschaft
niemals vollständig abbauen kann.

Damit sind zwei Effekte verbunden:

1. Das Verschieben von Schulden auf spätere Generationen
2. Ein Umverteilungseffekt.

Zum Umverteilungseffekt: Augenblicklich ist jeder Steuerzahler
der weniger als ca. 50.000 EUR aus Zinseinkünften bezieht ein
Netto-Schuldenzahler. Reiche Menschen mit hohen Zinseinkünften 
über 50.000 EUR profitieren davon, weil sie mehr Zinseinkünfte
als zinsanteilige Steuern haben. Punkt.

So. Nun sammeln sich also die Berge von Staatsschulden,
also neu geschöpftes Geld. Tja und das Geld sucht natürlich
Rendite. Nämlich die Zinsen der Staatsschulden. Und das
geht nur durch Sparen oder höhere Steueraufkommen.
Mit beidem sinken die Einnahmen des Staates und
die Verschuldungsmaschinerie muß wieder angeworfen werden...

Das bedeutet: über den Zinseszinseffekt hinaus führen
Staatsschulden auch durch Verringerung von Staateinnahmen
zur Akkumulation von weiteren Schulden.

Und ganz genau dort fängt´s an wehzutun.
Durch den Stabilitätspakt können nun keinen weiteren
Schulden gemacht werden. Hierdurch schrumpfen die Zinszahlungen
aber die Zinsen wachsen weiter. Das führt in aller Regel
langsam und schmerzvoll zum Bankrott.

Gruss,
Flo

















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