Über was regst du dich eigentlich auf ?
Wenn du dich über das schwächelnde Wirtschaftssystem aufregst,
welches sich nicht ins Unendliche steigern lässt, dann ist das ein
Problem, das mit Politik nichts zu tun hat, sondern mit Ökonomie. Was
soll also eine nationale Politik gegen ein weltweites ökonomisches
Grundproblem anstellen (oder anders gefragt: wenn ein Unternehmen
seine Arbeitsplätze in ein anderes Land geht, weil ihm dort
Subventionen nachgeworfen werden, warum soll ein Betrieb dann nicht
gehen und was will eine nationale Politik dagegen tun) !?
Im übrigen geht es in unserem Land nicht darum, dass du AUF KOSTEN
ANDERER glücklich werden sollst. Es geht darum, dass du in einem Land
lebst, in dem es Wohlfahrtssysteme gibt, die dich vor dem
Allerschlimmsten bewahren sollen (Arbeitslos => Ruin, krank => keine
Krankenversorgung usw.). Frage mal deine Bekannten im Freundeskreis,
die bei öffentlichen Einrichtungen arbeiten (Arbeitsamt, Jugendamt,
Sozialamt etc.). Das Problem ist nicht, dass die Leute das Amt
betrügen und bescheissen - das ist ein Effekt der heutigen schwachen
Weltwirtschaft, Das Problem ist, dass unser gesamtes System auf einer
blühenden Wirtschaft basiert, wie sie in den Nachkriegsjahren
herrschten. Die Bevölkerung wuchs, die Menschen hatten (fast) alle
Arbeit und Ämter und Behörden wurden locker finanziert. Heute wird
diese Verwaltung aber nicht mehr in der Komplexität benötigt und ist
auch mit den neuesten Technologien leichter ersetzbar. Aber wer will
schon Millionen Menschen und Ämtern, Behörden und Unternehmen
hinauswerfen ? Wer soll dann überhaupt noch deren billionenschweres
Arbeitslosengeld bezahlen ? Das bedeutet konkret, nachdem die
Wirtschaft nicht mehr die Steuern von früher abwirft, kommt das
gesamte System ins Schwanken und aufgrund der Verzahnung und
Verflechtung von Unternehmen, Behörden und Banken ist laut unserem
Staatssystem hier überhaupt kein Schnitt möglich.
Wenn du eine Internetregierung möchtest (z.B. Abstimmung per
Internet), dann frag dich mal, wer die Fragen an die Bevölkerung
stellt und woher du deine Informationen bekommst, um die Fragen
vernünftig zu beantworten (eine "objektive" Internetzeitung für
Fragenbeantworter oder was !?).
Und was passiert, wenn ein Mehrteil der Bevölkerung gar nicht diese
dauernden Fragen beantworten WILL !?
Was passiert, wenn auf eine Internetfrage (und davon müssten ja
täglich dutzende zur Beantwortung anstehen) nur noch 0,7% eine Stimme
abgeben ? Abgesehen davon, dass ich einigen Leuten unterstelle dass
sie nicht mal wissen, was der Unterschied zwischen Inflation und
Deflation ist und daher eine formulierte Frage schon Zweifel am
Verständnis dessen laut werden lässt, was die Leute darunter
verstehen.
Ciao for now
Sabrina
rHamsys schrieb am 2. November 2002 2:31
> yo, darüber habe ich auch schon des öfteren nachgedacht.
>
> eine gesellschaft, die sich übers internet selbst
> regiert. das ist sicher nicht der beste aller wege,
> aber immerhin ein anfang in die richtige richtung.
>
> das parteiensystem stammt aus dem 18./ 19. jahrhundert
> und ist hoffnungslos überaltert. das sieht man an der
> tatsache, dass sich die parteien immer mehr angleichen.
> kompetenz haben doch die wenigsten. es geht halt um macht
> und nicht darum, das land bestmöglichst zu verwalten.
>
> hat denn jemals ein politiker wirklich verantwortung gezeigt?
> ich meine, wenn ein politiker einen fehler macht, tritt er/sie
> zurück oder wird dazu gedrängt. wenn das in einem unternehmen
> der übliche weg wäre (was leider sicher in vielen firmen so
> praktiziert wird), würden schnell die fähigen köpfe fehlen.
>
> die aktuelle regierung macht was, die opposition meckert.
> die opposition wird regierung und macht genau das gleiche,
> dann meckern die anderen wieder.
>
> das ist doch krank. da gehts nur um rechthaberei.
>
> alle sagen, "tut was gegen die arbeitslosigkeit!",
> aber wie machen? naja, einfach mal schauen was wirklich
> los ist.
>
> ARBEITEN LOHNT SICH HALT NICHT!
>
> arbeit ist genug da. ich habe bestimmt in den letzten
> beiden jahren mehr als 500 (!) bewerbungen abgeschickt,
> telefoniert usw. nix ist draus geworden. die einen haben
> moniert, dass ich kein adäquates studium für den job
> vorweisen kann, obwohl ich durch meine arbeiten gezeigt
> habe, das ichs drauf habe, die anderen hatten kein bock
> auf telearbeit, weil ich keine lust habe aus meinem umfeld
> in ein popeldorf zu ziehen, obwohl ich gar nicht weiss,
> wie lange ich dort bleiben kann. und beim rest stimmt
> einfach das geld nicht.
>
> jede gesellschaft ist so fit wie ihre mitglieder.
>
> warum jammern die eigentlich, dass die wirtschaft
> schwächelt? nun, weil angeblich das wachstum nicht stark
> genug ist. nur, der witz ist, das wachstum heutzutage
> immer mit potenziertem wachstum gleichgesetzt wird.
> auch bei einem wirtschaftswachstum von 0% wächst die
> wirtschaft weiter, halt nur noch linear aber nicht mehr
> exponenziell (ist das so richtig geschrieben?).
>
> ausserdem, worin besteht der sinn darin, dass sich jedes
> jahr mehr unternehmen gründen als krachen gehen? ich meine,
> auch wenn ich mehr geld habe, ich kann nicht mehr essen
> als ich vertragen kann.
>
> ein problem ist halt, das die wirtschaft soweit gewachsen
> ist, dass sie alle bedürfnisse der menschen an konsumgütern
> befriedigen kann. in afrika braucht eben niemand computer-
> spiele oder geschirrspüler, und die amis oder japaner
> produzieren das zeugs selber. klar, man kann die geräte so
> bauen, dass sie nach 3 jahren kaputt gehen und man sich
> was neues kaufen muss. aber ist das kundenfreundlich?
>
> die derzeitige weltwirtschaft ist immer noch kolonialistisch
> und geht an den wirklichen bedürfnissen der menschen vorbei.
>
> wenn sich ein veraltetes gesellschaftsmodell verabschieden muss,
> passiert das mit einem riesen knall. siehe französische
> revolution, zweiter weltkrieg, völkerwanderung etc.
>
> unser derzeitiges modell mit parteien (als den nachfolgern
> des ständesystems) stammt aus dem vorletzten grossen umbruch
> vor 200 jahren. seitdem hat sich vieles weiterentwickelt.
> die forderungen der frz. revolution nach freiheit für den
> einzelnen haben sich (zumindest in unserem teil der welt)
> durchgesetzt, doch was machen mit der freiheit?
> entscheidungen kann ich doch nicht treffen. die treffen
> andere für mich. sogenannte volksbeauftragte.
>
> rufen wir uns doch mal in errinnerung, was der erste
> gesamtdeutsche bundestag nach der wende beschlossen hat.
> war das ein gesetz für unser wohl? nö, das war eine
> spesenerhöhung für die abgeordneten. so siehts aus.
>
> es ist nicht zu wenig geld da. es wird einfach zum
> fenster rausgeschmissen. auf das neue bundeskanzleramt in
> berlin wäre albert speer senior bestimmt stolz gewesen.
> dinge die die welt nicht braucht. warum bekommt russland
> soviel geld in den hintern geschoben? damit die ihre
> abschussrampen besser pflegen können und seelenruhig
> kolonialkriege (siehe diverse telepolis artikel...)
> führen können?
>
> als erste vorraussetzung für eine wirklich demokratische
> entscheidungsfindung in deutsch-LAN-d wäre ein
> kostenloser kommunikationszugang für alle bürger.
> internet für alle. gerade im zusammenhang mit 11/9
> habe ich meinen internetzugang über alle masse geschätzt.
> (auch ich habe meinen fernseher vor jahren zum recyceln
> geschafft).
>
> warum haben denn so viele leute verschrobene meinungen?
> nun, es mangelt an informationen. wenn neue gesetzte bspw.
> per gesetz (sic!) zuerst zur diskussion im internet
> veröffentlicht werden müssten und man nach einer bestimmten
> frist abstimmen kann, dann würde ich mich auch wieder
> als selbstständig denkender mensch ersntgenommen fühlen.
>
> man könnte klein anfangen und dieses system austesten
> und dann immer mehr ausbauen. irgendwann gibts dann halt
> eine wirklich transparente politik, zu der die menschen
> wieder vertrauen entwickeln, weil sie sie selber mitgestalten.
>
> war heute mal was länger, würde mich über konstruktive
> meinungsäusserungen freuen...
>
> grüsse
> rHamsys
>
Wenn du dich über das schwächelnde Wirtschaftssystem aufregst,
welches sich nicht ins Unendliche steigern lässt, dann ist das ein
Problem, das mit Politik nichts zu tun hat, sondern mit Ökonomie. Was
soll also eine nationale Politik gegen ein weltweites ökonomisches
Grundproblem anstellen (oder anders gefragt: wenn ein Unternehmen
seine Arbeitsplätze in ein anderes Land geht, weil ihm dort
Subventionen nachgeworfen werden, warum soll ein Betrieb dann nicht
gehen und was will eine nationale Politik dagegen tun) !?
Im übrigen geht es in unserem Land nicht darum, dass du AUF KOSTEN
ANDERER glücklich werden sollst. Es geht darum, dass du in einem Land
lebst, in dem es Wohlfahrtssysteme gibt, die dich vor dem
Allerschlimmsten bewahren sollen (Arbeitslos => Ruin, krank => keine
Krankenversorgung usw.). Frage mal deine Bekannten im Freundeskreis,
die bei öffentlichen Einrichtungen arbeiten (Arbeitsamt, Jugendamt,
Sozialamt etc.). Das Problem ist nicht, dass die Leute das Amt
betrügen und bescheissen - das ist ein Effekt der heutigen schwachen
Weltwirtschaft, Das Problem ist, dass unser gesamtes System auf einer
blühenden Wirtschaft basiert, wie sie in den Nachkriegsjahren
herrschten. Die Bevölkerung wuchs, die Menschen hatten (fast) alle
Arbeit und Ämter und Behörden wurden locker finanziert. Heute wird
diese Verwaltung aber nicht mehr in der Komplexität benötigt und ist
auch mit den neuesten Technologien leichter ersetzbar. Aber wer will
schon Millionen Menschen und Ämtern, Behörden und Unternehmen
hinauswerfen ? Wer soll dann überhaupt noch deren billionenschweres
Arbeitslosengeld bezahlen ? Das bedeutet konkret, nachdem die
Wirtschaft nicht mehr die Steuern von früher abwirft, kommt das
gesamte System ins Schwanken und aufgrund der Verzahnung und
Verflechtung von Unternehmen, Behörden und Banken ist laut unserem
Staatssystem hier überhaupt kein Schnitt möglich.
Wenn du eine Internetregierung möchtest (z.B. Abstimmung per
Internet), dann frag dich mal, wer die Fragen an die Bevölkerung
stellt und woher du deine Informationen bekommst, um die Fragen
vernünftig zu beantworten (eine "objektive" Internetzeitung für
Fragenbeantworter oder was !?).
Und was passiert, wenn ein Mehrteil der Bevölkerung gar nicht diese
dauernden Fragen beantworten WILL !?
Was passiert, wenn auf eine Internetfrage (und davon müssten ja
täglich dutzende zur Beantwortung anstehen) nur noch 0,7% eine Stimme
abgeben ? Abgesehen davon, dass ich einigen Leuten unterstelle dass
sie nicht mal wissen, was der Unterschied zwischen Inflation und
Deflation ist und daher eine formulierte Frage schon Zweifel am
Verständnis dessen laut werden lässt, was die Leute darunter
verstehen.
Ciao for now
Sabrina
rHamsys schrieb am 2. November 2002 2:31
> yo, darüber habe ich auch schon des öfteren nachgedacht.
>
> eine gesellschaft, die sich übers internet selbst
> regiert. das ist sicher nicht der beste aller wege,
> aber immerhin ein anfang in die richtige richtung.
>
> das parteiensystem stammt aus dem 18./ 19. jahrhundert
> und ist hoffnungslos überaltert. das sieht man an der
> tatsache, dass sich die parteien immer mehr angleichen.
> kompetenz haben doch die wenigsten. es geht halt um macht
> und nicht darum, das land bestmöglichst zu verwalten.
>
> hat denn jemals ein politiker wirklich verantwortung gezeigt?
> ich meine, wenn ein politiker einen fehler macht, tritt er/sie
> zurück oder wird dazu gedrängt. wenn das in einem unternehmen
> der übliche weg wäre (was leider sicher in vielen firmen so
> praktiziert wird), würden schnell die fähigen köpfe fehlen.
>
> die aktuelle regierung macht was, die opposition meckert.
> die opposition wird regierung und macht genau das gleiche,
> dann meckern die anderen wieder.
>
> das ist doch krank. da gehts nur um rechthaberei.
>
> alle sagen, "tut was gegen die arbeitslosigkeit!",
> aber wie machen? naja, einfach mal schauen was wirklich
> los ist.
>
> ARBEITEN LOHNT SICH HALT NICHT!
>
> arbeit ist genug da. ich habe bestimmt in den letzten
> beiden jahren mehr als 500 (!) bewerbungen abgeschickt,
> telefoniert usw. nix ist draus geworden. die einen haben
> moniert, dass ich kein adäquates studium für den job
> vorweisen kann, obwohl ich durch meine arbeiten gezeigt
> habe, das ichs drauf habe, die anderen hatten kein bock
> auf telearbeit, weil ich keine lust habe aus meinem umfeld
> in ein popeldorf zu ziehen, obwohl ich gar nicht weiss,
> wie lange ich dort bleiben kann. und beim rest stimmt
> einfach das geld nicht.
>
> jede gesellschaft ist so fit wie ihre mitglieder.
>
> warum jammern die eigentlich, dass die wirtschaft
> schwächelt? nun, weil angeblich das wachstum nicht stark
> genug ist. nur, der witz ist, das wachstum heutzutage
> immer mit potenziertem wachstum gleichgesetzt wird.
> auch bei einem wirtschaftswachstum von 0% wächst die
> wirtschaft weiter, halt nur noch linear aber nicht mehr
> exponenziell (ist das so richtig geschrieben?).
>
> ausserdem, worin besteht der sinn darin, dass sich jedes
> jahr mehr unternehmen gründen als krachen gehen? ich meine,
> auch wenn ich mehr geld habe, ich kann nicht mehr essen
> als ich vertragen kann.
>
> ein problem ist halt, das die wirtschaft soweit gewachsen
> ist, dass sie alle bedürfnisse der menschen an konsumgütern
> befriedigen kann. in afrika braucht eben niemand computer-
> spiele oder geschirrspüler, und die amis oder japaner
> produzieren das zeugs selber. klar, man kann die geräte so
> bauen, dass sie nach 3 jahren kaputt gehen und man sich
> was neues kaufen muss. aber ist das kundenfreundlich?
>
> die derzeitige weltwirtschaft ist immer noch kolonialistisch
> und geht an den wirklichen bedürfnissen der menschen vorbei.
>
> wenn sich ein veraltetes gesellschaftsmodell verabschieden muss,
> passiert das mit einem riesen knall. siehe französische
> revolution, zweiter weltkrieg, völkerwanderung etc.
>
> unser derzeitiges modell mit parteien (als den nachfolgern
> des ständesystems) stammt aus dem vorletzten grossen umbruch
> vor 200 jahren. seitdem hat sich vieles weiterentwickelt.
> die forderungen der frz. revolution nach freiheit für den
> einzelnen haben sich (zumindest in unserem teil der welt)
> durchgesetzt, doch was machen mit der freiheit?
> entscheidungen kann ich doch nicht treffen. die treffen
> andere für mich. sogenannte volksbeauftragte.
>
> rufen wir uns doch mal in errinnerung, was der erste
> gesamtdeutsche bundestag nach der wende beschlossen hat.
> war das ein gesetz für unser wohl? nö, das war eine
> spesenerhöhung für die abgeordneten. so siehts aus.
>
> es ist nicht zu wenig geld da. es wird einfach zum
> fenster rausgeschmissen. auf das neue bundeskanzleramt in
> berlin wäre albert speer senior bestimmt stolz gewesen.
> dinge die die welt nicht braucht. warum bekommt russland
> soviel geld in den hintern geschoben? damit die ihre
> abschussrampen besser pflegen können und seelenruhig
> kolonialkriege (siehe diverse telepolis artikel...)
> führen können?
>
> als erste vorraussetzung für eine wirklich demokratische
> entscheidungsfindung in deutsch-LAN-d wäre ein
> kostenloser kommunikationszugang für alle bürger.
> internet für alle. gerade im zusammenhang mit 11/9
> habe ich meinen internetzugang über alle masse geschätzt.
> (auch ich habe meinen fernseher vor jahren zum recyceln
> geschafft).
>
> warum haben denn so viele leute verschrobene meinungen?
> nun, es mangelt an informationen. wenn neue gesetzte bspw.
> per gesetz (sic!) zuerst zur diskussion im internet
> veröffentlicht werden müssten und man nach einer bestimmten
> frist abstimmen kann, dann würde ich mich auch wieder
> als selbstständig denkender mensch ersntgenommen fühlen.
>
> man könnte klein anfangen und dieses system austesten
> und dann immer mehr ausbauen. irgendwann gibts dann halt
> eine wirklich transparente politik, zu der die menschen
> wieder vertrauen entwickeln, weil sie sie selber mitgestalten.
>
> war heute mal was länger, würde mich über konstruktive
> meinungsäusserungen freuen...
>
> grüsse
> rHamsys
>