Das Argument ergibt maximal dann Sinn, wenn man dem Narrativ folgt, die Impfung wäre für jeden ungefährlicher als die Infektion.
Sie dürfen gerne ihr eigenes Narrativ vertreten, aber an die Regeln müssen sie sich trotzdem halten. Und die Meinung von ausgewiesenen Experten (z.B. in der Stiko), die sich ein Berufsleben lang mit dem Thema beschäftigt haben, hat da einfach mehr Gewicht als die Ansicht vom "Mann auf der Straße". 80 Millionen Hobbyvirologen sind auch nicht besser als 80 Millionen Bundestrainer. Fachkompetenz ist keine Garantie, immer richtig zu liegen aber die Wahrscheinlichkeit erhöht es schon.
Es hat auch etwas mit der "sicheren Seite" zu tun. Was sind ein paar verpasste Kneipenbesuche gegen einen Aufenthalt auf der Intensivstation, selbst wenn er unwahrscheinlich ist? Es ist richtig, das in einer Zeit wo die Gefahr der Überlastung der Krankenhäuser eine Lockerung der Maßnahmen verhinderte, das nicht ins Belieben des Einzelnen zu stellen. So etwas darf und muss ein Staat zentral entscheiden und durchsetzen. Ob sie sich impfen lassen steht ihnen frei, aber ob sie sich als Ungeimpfter an die für sie geltenden Regeln halten nicht.