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Avatar von seyinphyin
  • seyinphyin

mehr als 1000 Beiträge seit 08.07.2011

Mal überlegen

Selbst die Anstalt - und das ist die einzige Sendung, die sich das überhaupt mal zutraute - hat spürbare Angst davor das Wort "Linke" auch nur in den Mund zu nehmen. Es ist Teil der Satire - also der überspitzten Darstellung der Wahrheit - dass diese im besten Falle wie ein Haufen Scheiße behandelt wird, denn man nicht anfassen, nicht riechen, nicht einmal ansehen will und auch nicht darüber reden.

Selbst für die meisten Kabarettisten, mit Ausnahme von Pispers, ist diese Partei in der Regel nicht einmal eine gehässigen Kommentar wert - und wenn dann kommt sowas wie von Priol, dass Wagenknecht ja eine Rechtsradikale wäre und gegen Ausländer hetzen würde, ein 100%ige Lüge, von einem KABARETTISTEN der damit dies Systempropaganda wiedergibt.

Nun, die Partei selbst mal außen vorgelassen, so ist diese auch der einzige Träger einer anderen Politik in diesem Land. Heißt: wer die Partei ignoriert oder diffamiert, der trifft ja auch deren Politik. Und darum geht es tatsächlich.

Bei Kritik gegen die LINKE, gegen Linke, gegen Sozialismus oder Kommunismus, u.ä. -da geht es nicht um diese selbst. Da geht es darum, dass deren Forderungen, deren Kern als etwas schlechtes, böses, feindliches hingestellt werden.

Und wofür stehen diese? Was vertritt die Linke? Keinen Krieg, Gleichwertigkeit aller Menschen, die Macht beim Volke, usw. - Aber die Linke ist böse, also ist auch das böse.

Wofür steht Sozialismus? Er ist der Gegenpol zur Oligarchie, zur Kontrolle der Wirtschaft in der Hand einer kleinen "Elite". Auch hier: die Macht soll beim Volk liegen. Aber das ist schlecht, das ist böse, das Volk soll nicht, darf nicht mächtig sein, das Land darf nicht dem Volk gehören. Und weil das Volk das frisst, kann man dann alles privatisieren = die Bevölkerung noch weiter enteignen. In ein paar Jahre gehört Euch hier gar nichts mehr und ihr seid Bürger auf Miete.

Für was steht Kommunismus denn? Eine Utopie ohne Herrscher, ohne Hierarchie, so eie Art Garten Eden, wo alle in Frieden und Teilhabe zusammen/nebeneinander leben. Sicherlich: eindeutig eine Utopie. Aber der Punkt ist, dass den Leuten eine unglaublich Angst davor gemacht wird. Dass sie nicht sagen: Naja, schön wäre es, aber das ist nicht erreichbar, sondern: Nein, das ist die Hölle! Das will ich nicht erreichen und davon in die entgegengesetzte Richtung wegrennen.

Einfach mal vorstellen, dass ein Mensch den Traum vom fliegen hat - und dann solange mit Schauergeschichten davon abgeschreckt wird, bis er den Traum komplett aufgibt und sich lieber in einer Erdhöhle verkriecht. Das wird im Endeffekt gemacht. Menschen werden gebrochen, nicht durch einen einzelnen Schlag, nicht durch ein paar Stunden und Tagen an Folter, sondern ein Leben unter ständiger Beschallung was falsch und was richtig ist, entgegen ihrer eigentlichen Interessen, entgegen das Interesse aller bis auf dieser kleinen "Elite", die davon profitiert.

Das nennt man "soft power". Das mittel der Wahl autoritärer Diktaturen. Die prügeln Dich nicht dazu das "Richtige" zu tun, die bringen Dich dazu dass Du das selbst glaubst...

Und deswegen wählen bei uns noch immer so viele die neoliberalen Parteien (sind ja nicht nur CDU und SPD).

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