2015 bereits ist Luxemburg mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 91.600 Euro (Deutschland 37100) zum reichsten Land der Erde aufgestiegen.
Und was ebenso beeindruckend ist: Im Unterschied zu den Mit-Konkurrenten um den Titel "Reichstes Land der Erde", wie der Schweiz, Norwegen oder Katar, ist Luxemburg keineswegs ein Hochpreis-Land. Die Konsumsteuern sind so niedrig, dass Grenzbewohner aus dem vergleichsweise armen Deutschland nach Luxemburg zum Einkaufen und Tanken fahren.
Und auch ansonsten gönnt der luxemburgische Staat seinen Bewohnern allerlei soziale Wohltaten, - neben dem üppigen Kindergeld z. B. noch ein "Schulanfangsgeld", einen äusserst preisgünstigen Öffentlichen Nahverkehr und ein faktisches Renteneintrittsalter von 60 Jahren.
Aber wie hat das rohstoff-arme und weitgehend de-industrialisierte Luxemburg es nur zu diesem Reichtum gebracht? Ganz einfach: Das Land ist mit Unterstützung der EU und unter aktiver Mitwirkung des jetzigen Kommissionspräsidenten Juncker eine Steueroase geworden. Hunderten der in der EU tätigen grossen Konzerne, vor allem denen US-amerikanischer Herkunft, bietet Luxemburg an, ihre Gewinne an eine im Grossherzogtum registrierte Briefkastenfirma zu transferieren.
Statt in dem Land, in dem die Gewinne mit Hilfe der dort zur Verfügung gestellten Infrastruktur erwirtschaftet werden, zahlen die Konzerne in Luxemburg Steuern nach einem sehr niedrigen Steuersatz und entziehen sich damit der Steuerzahlung im Tätigkeits-Land.