Man könnte sich ja mit Schadenersatz für Krieg anfreunden, wenn es ihn auch bei den letzten Kriegen gegeben hätte, an denen vor allem Nato-Staaten einschließlich Deutschland beteiligt waren. Aber nun, in einem Einzelfall, der den Nato-Staaten passt, diese Praxis einzuführen, ist nichts weiter als Diebstahl und Raub. Auch die Forderungen Polens gewinnen dann ein völlig neues Gesicht. Und wenn Russland erst Schadenersatz für den zweiten Weltkrieg errechnet, dann werden unsere Großsprecherinnen ziemlich alt aussehen. Es bleibt außerdem unklar, wer und was enteignet werden soll: Auch russisches Privateigentum, das sich zufällig im Westen befindet? Der Krieg wird durch derartige, "kranke" Phantasien gewisser Politiker weiter in die Länge gezogen, das ist klar. Aber wenn man nur gewissenlos genug ist, stört das natürlich nicht.
Dass man im Ausland, vor allem im globalen Süden, die Nato-Staaten zunehmend als kriminelle Organisation ansieht, dürfte verständlich sein.