Man darf nicht erwarten, dass es in den Ministerien Leute gibt, die etwas von der Sache verstehen.
Es gibt viele Anbieter für kleine stationäre Gasturbinen. MAN gehört nicht zu den Großen in dem Geschäft. Der schaden ist also nicht besonders groß und die Leute finden schnell einen neuen Job.
(Die Ukrainer haben übrigens gerade 51% ihrer Gasturbinenfirma (Zorya-Mashproekt, spezialisiert auf GTs für die Marine) an eine indische Firma verkauft.)
Im Jahr 2000 habe ich versucht, große Gasturbinen in den Irak zu verkaufen. Wegen des Embargos musste die UN dies genehmigen. Die USA und UK haben ein Veto eingelegt. Auf Rückfrage hat UK erklärt, dass sie dagegen seien, weil die USA dagegen seien und haben ihr Veto dann zurückgezogen.
Mit dem US-Aussenministerium haben wir dann telefoniert und die haben uns erklärt, dass fünf Ventile an unseren Gasturbinen "dual-use" seien und im Übrigens sollten wir uns von Saddam Hussein in Acht nehmen, weil das der Teufel sei.
Nach einer etwas abstrusen Diskussion haben sie ihr Veto zurückgezogen unter der Bedingung, dass wir alle 3 Monate überprüfen, dass die Ventile noch da sind.
Durch den folgenden Angriff auf den Irak kam es nicht zu dem Verkauf.
Ich muss immer an die Geschichte denken, wenn ich mein Regenwasserfass auf der Terrasse sehe. Denn das Ventil, das ich im Baumarkt gekauft habe und dort eingeschraubt habe, sieht den "dual-use" Ventilen unglaublich ähnlich.