Rassismus ist nicht, wenn ein Eingeborener einen Einwanderer als andersartig und als Konkurrenz erkennt oder seine Lebensweise ablehnt. Es ist auch kein Privileg, wenn ein Eingeborener unter Seinesgleichen nach seinen Sitten und Gebräuchen lebt und zu seinen Mitmenschen auf dieser Basis ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl pflegt.
Rassist ist immer der Eindringling, der aus seinem Eindringen in eine fremde Gruppengemeinschaft besondere Forderungen ableitet. Jemand, der sich nach Mitmenschen sehnt, die im Unterschied leben und mehr von Seinesgleichen auf dem von ihm besetzten Territorium wünscht.
Die Abwesenheit des Fremden ist kein Privileg, vielmehr erzeugt der Eindringling den Rassismus im Akt des Störens, wenn er in fremde Gemeinschaften eindringt und dort Gruppengemeinschaften mit anderen Eindringlingen bildet, die sich von den Einheimischen abschotten und mit Forderungen an sie herantreten, ihre alteingesessenen Gruppengemeinschaften aufzulösen und ihr Territorium an sie abzugeben.
Es ist ein alter Trick der Kolonialisten, sich solange als Opfer der Umstände zu betrachten, bis sie die Herrschaft über das Territorium erlangten, wenn sie ihren Akt des Eindringens in fremde Lebensgemeinschaften als Selbsterhaltungstrieb deklarieren und ihre Okkupation als Geschenk an die Beglückten ausweisen, um sich über deren Undankbarkeit zu beschweren, wenn sie ihnen nicht die Füße küssen.
So ist es geschehen als die Mongolen als Barbaren in die Stätten der Zivilisation eindrangen.
Doch diese Menschen hatten einen Vorzug, den wir bis heute an ihnen schätzen können, sie sind nicht geblieben.
Bis heute träumen die eingeborenen Völker in den ehemaligen Kolonien von Australien bis Amerika, die Weißen mögen dort verschwinden. Das ist verständlich. Nicht verständlich ist, wenn eben diese nach Europa eindringen und hier denselben Traum träumen, wir mögen von hier verschwinden. Das ist der Unterschied.
Wenn der Eingeborene in Amerika den Weißen in seinem Weißsein als Rassisten sieht, tut er nicht das Gleiche, wie wenn er nach Europa kommt. Denn hier ist er es, der den Rassismus bringt. Das zu verstehen ist nicht schwer.