Zwei Anmerkungen, zuerst die eigentlich inhaltliche - Liotard sprach einst von der agonistischen Tendenz, die Menschen eigne. Das ist gewiss so, sich messen mit anderen gehört zum Leben. Nicht aber die Idolatrie der Konkurrenz, der die seit Jahrzehnten tonangebenden bürgerlichen Ideologen frönen und die auch die LGBT-Aktivisten nicht hinterfragen. Sie stellen, wie Schuster beschreibt, nicht die Marktförmigkeit an sich in Frage, sondern beklagen zu Chancenungleichheit führende Diskriminierung. Diese ist ganz offensichtlich real, doch mit dieser Haltung begibt sich die Bewegung der Chance, den emanzipativen Impuls auf die Gesamtgesellschaft und nicht nur auf ihre 'Mandanten' auszuüben.
People of Color - Schuster scheint zu glauben, diese Ausdrucksweise sei besonders neutral. In Wirklichkeit reproduziert sie die althergebrachte Dichotomie zwischen 'Weissen', oder 'Kaukasiern' wie sie in den usa genannt werden, und Nicht-Weissen, also allen anderen. Ein typisches Beispiel für 'Wir - die Anderen', Fremden. Hinterrücks etabliert sie ein Normal, eben Weissheit versus Devianz. Diese Begriffsbildung ist daher komplett untauglich.