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  • Rkahr

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2023

Re: Warum funktioniert es in Belgien besser?

so, dann wollen wir mal.

Stellen wir uns einfach vor, wie so etwas geht.

Moment, da wo ich herkomme, ganz auf dem Land, beschreibt sowas haarklein den Altag beim Busfahren.

Also, gehen wir es mal durch.

Sobald man aufs Land kommt, herrscht halt ein ungefähr ruppigerer Umgangston. Hat aber auch Vorteile.

Wenn das höher geht, wacht halt erst mal der Randalespender im Polizeigewahrsam auf, keiner hat jetzt so genau gesehen wie es passiert ist, ZUFÄLLIGERWEISE war jetzt vom video nur zu sehen wie er ausgerastet ist, danach wurde das überspielt, und so weiter. Der Huber Toni saß laut Aussage von allen ganz bedächtig auf seinem Sitz, und hat friedlich aus dem Bus geschaut. Ein Ausbund an Freundlichkeit.

Sowas muss nicht sehr oft passieren, nur so ein bis zwei mal, dann reicht es schon. Dann weiß man was einem dann blüht wenn man sich halt etwas danebenbenimmt.

Und siehe da, dann geht es. Diese Leute schauen schon etwas vierschrötig aus, und riechen auch etwas streng, und sprechen jetzt einen Dialekt den man selbst als Einheimischer nur mit Mühe und Not versteht, aber wenn das erste mal als so ein Wutbatzen anfängt im Bus auf die Sitze eintritt, und sich dann eine Hand von der Größe einer Radkappe auf die Schulter legt so ganz liebvevoll und zart, und dann kommt "bist scho moi aussam Bus naussi gflogn, Burschi?", und dann versteht man, der Mensch hinter einem spricht nicht davon dass man aus dem Buss geleitet wird, und sogar die Treppe nehmen darf, er spricht davon dass die Person sich bitte auf eine parabolische Wurfbahn einstellen sollte, dann überlegt man sich zehnmal ob man jetzt weitermachen muss, oer ob das nicht auch anders geht. Und wenn man erst mal versteht dass der Huber Toni kein Problem hat auch vier anderen Kameraden vom Wutbatzen die Wunderwelt der Fortbewegung per Parabolischen Flugbahn näherzubringen, zur Not auch nur an der Kehle, dann hört sowas halt auf.

Und die Busfahrer wissen das ganz genau. Der Huber Toni wohnt im Wald, ganz weit ab vom Nächstem Dorf, aber alle Busse halten da, ohne dass der Huber Toni drücken muss, und er fähr immer gerne mit, und die Busfahrer sind sehr freundlich, und wünschen dem Huber Toni noch eine gute Nacht, oder nehmen ihn halt mit wenn es regnet. Wenn man so einmal gesehen hat wie der Huber Toni einen Thüringer Nazi am Bein hochgehoben hat, und als Schlagwaffe gegen einen zweiten Nazi eingesetzt hat, ruft das eben zu gewisser Freundlichkeit auf.

Es git auch den Gruppendruck. Auf dem Kuhkaff geht einem halt auf, die anderen Erwachsenen sind keine Fremden, das ist der Cousin zweiten grades der Mutter vom Frisör der mit der Freundin der Mutti im Chor singt, und wenn man sich öffentlich danebenbenimmt kriegt es halt die Mutti brühwarm erzählt, und man ist unten durch. Dann ist man halt für die nächsten zehn Jahre den schönen Altbayrischen

Die Tickets für die Busse auf dem Land sind auch kostengünstiger, da muss ja nicht sowas wie Verschmutzung durch Grafitti mitgetragen werden, oder Neuausrüstung der Busse weil jemand seine Wut an den Sitzen ausgelassen hat.

Das Personal besteht alles aus älteren herren mit sehr weißen Schnurrbärten, die ganz genau wissen, dass sie auf dem Land ihre ruhige Kugel schieben können, also nehmen sie sich schon Zeit für ein Schwatzchen, sind auch mal nachsichtig wenn es um vergessene karten geht, und können sich etwas zeit lassen, oder einem Touristen den Weg erklähren. Ist ja nichts schlimmes. Es ist halt sdic hergestellt dass wenn sie angegangen werden der angreifer auf der Intensivstation aufwacht, wo die polizei jetzt nur noch feststellen kann dass er wohl über den schlafenden Huber Toni gestolprt ist.

In soweit der annekdotische anteil.

wenn ich das mal vergleiche....

Brupass kostet 600 € das Jahr.

Bei mir in der Heimat kostet da Jahresabo der gleichen Strecke 396 €.

In der Stadt kostet das Jahrsabo sogar nur 205 €.

Nur zum Thema "In Belgien ist alles ganz billiger"

Laut den Daten, die ich gefunden habe, hat Brüssel eine Fläche von 161,4 km², eine Einwohnerzahl von etwa 1,24 Millionen und einen Anteil von 37% Nicht-Belgiern

Vergleichbar ist das mit Bonn. Bonn hat eine Fläche von 141,1 km², eine Einwohnerzahl von etwa 330.000 und einen Anteil von 28% Nicht-Deutschen. Da kostet das Jahresticket 528 € pro Jahr.

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