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  • TheCalyx

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2010

Veraltete Systeme, unflexibles Denken

Ich sehe hier mal wieder die eigentliche Problemursache in konservativem bis reaktionärem Denken.

Objektiv betrachtet gibt es schon länger genug technische Mittel, die dieses Problem elegant lösen könnten oder sogar nicht erst hätten entstehen lassen.

Die Lösungen liegen allerdings alle in Bereichen, die wirtschaftlich- konservativem Gedankengut widersprechen.

Man kann Probleme weitsichtig und umfassend betrachten oder kurzfristig und reaktionär "lösen". In der kapitalistischen Gesellschaft gab man immer mehr letzterem den Vorzug.

Das funktioniert eine ganze Weile, dann kracht es plötzlich an allen Ecken und Enden zusammen.

Keiner kann behaupten, niemand hätte gewarnt oder bessere Wege vorgeschlagen.

Unsere Autoindustrie hätte nicht ewig am Verkauf von Privatautos mit Verbrennermotor festhalten müssen, war kurzfristig aber wirtschaftlich sinnvoll und man konnte sich als Schlüsselindustrie darauf verlassen, dass man dem Staat gegenüber genug Erpressungspotenzial als Lobby hat, dass der Staat schon einspringen wird.

Damit wären wir dann bei dem Thema und dem Totschlagargument, dass ja auch im Artikel durchscheint: Arbeitsplätze.

Markus Petritsch: In den letzten Jahren sind die Arbeitsbedingungen schlechter geworden. Vor allem der Arbeitsdruck...hat immer mehr zugenommen. Kürzere Taktungen ... und ähnliches. Für jüngere ... ist der Job unattraktiv, weil Dienste bis zu 15 Stunden am Tag dauern und man 24/7 in der Woche unterwegs sein kann.

Da Frage ich dann wieder ganz frech: Ja, wo ist denn nun der Markt, der das alles regelt? Im besten Falle regelt der doch überhaupt erst, wenn die Schäden und die Verzweiflung so groß sind, dass eine Mehrheit bereit ist, jeden Preis zu zahlen. Zynisch kann man jetzt bemerken: Tja, die Mehrheit lernt es halt auch nicht und wer nicht hören will, muss fühlen.

Siehe auch Banken etc.

Besser wäre natürlich folgende Angehensweise:

- Die (deutsche) Automobilindustrie hätte rechtzeitig an elektrischen, selbstfahrenden ÖPNV- Lösungen arbeiten können; der Staat hätte dies einfordern müssen.

- Man hätte das Sozialsystem unideologisch so umbauen können, dass alle Menschen auf deutschem Boden ein ausreichendes ein- und auskommen haben, wäre auch deutlich besser für die psychische Gesundheit gewesen; der Staat hätte dies umsetzen können, getan wurde das Gegenteil

- Und ganz allgemein hätte man von Konkurrenzdenken auf kooperatives Denken umschalten können; wiederspricht aber dem kapitalistischen Dogma

Ich könnte jetzt noch mehr aufzählen, aber das Bild sollte deutlich sein.

Die drängende Frage ist also eigentlich nicht, wer die Jobs noch machen soll oder wie alle Menschen Arbeit haben, sondern wie wir unser System so gestalten, dass unter veränderten Bedingungen alle Menschen noch möglichst gut leben können.

Man kann das noch, denn dafür ist es nie zu spät.

Das verhindern allerdings die profitierenden Systemdogmatiker, die sich ziemlich sicher auch unter meinem Beitrag sammeln werden oder sich daran gerne die Finger rot klicken.

Und dann wählt man zurück in die Zukunft, je nach Geschmacksrichtung.

Wünsche viel Spaß und Erfolg dabei.

Gruß

Calyx

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.02.2024 15:10).

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