4. Internationale Unterstützung für Islamisten
Eine weitere, für die internationale Politik bedeutsame Beobachtung
lässt sich anstellen: Die Parteinahme in religiösen oder ganz
allgemein ethnischen Konflikten für eine Konfliktpartei geschieht
nicht nur transnational, d.h. über staatliche Grenzen hinweg. Sie
kann ebenso die Grenze nationaler oder religiöser Identitäten
überschreiten. Ein interessantes Beispiel hierfür ist wiederum
Libyen. Es ist allgemein bekannt, dass Revolutionsführer Qadhdha'fdi'
eine Zeit lang die baskische Terrororganisation ETA sowie die IRA in
Nordirland unterstützt hat und damit nationale Konflikte in Europa
beeinflusste. Doch auch im Fall Afghanistans können wir studieren,
wie die Unterstützung gewaltbereiter Organisationen über religiöse
Grenzen hinweg funktioniert. Dort konnte sich die Herrschaft der
islamistischen Taliban nur deshalb etablieren, weil ihnen der Weg von
Mug'a'hidi'n unter Führung Osama Bin Ladens bereitet worden war. Wie
eine Studie der Hanns-Seidel-Stiftung dokumentiert, hatte
CIA-Direktor William Casey im Jahre 1986 den US-Kongress von einer
gemeinsamen Strategie mit dem britischen Geheimdienst überzeugt,
Pakistan bei der Ausbildung islamistischer Gruppen zu unterstützen
und sie in einem Guerillaangriff gegen die damaligen Sowjetrepubliken
Tadschikistan und Usbekistan einzusetzen. Der amerikanische und der
britische Geheimdienst versuchten auf diese Weise, die
Nachschublinien der sowjetischen Truppen in Afghanistan
abzuschneiden, um diese zum Rückzug zu zwingen:
[ Vgl. Berndt Georg Thamm, Netzwerkterrorismus (Networkterrorism) -
am Beispiel der transislamistischen "Basis" (al-Qa'ida), in: Reinhard
C. Meier-Walser/Rainer Glagow (Hrsg.), Die islamische Herausforderung
- eine kritische Bestandsaufnahme von Konfliktpotenzialen, aktuelle
analysen 26, Hanns-Seidel-Stiftung, München 2001, S. 84. 1]
Damals halfen sie die Russen aus Afghanistan zu vertreiben, heute den
Nahen Osten unter Kontrolle zu bekommen. Die Spanier haben als
Koalitionspartner ihre Afgabe erfüllt, jetzt hilft der Anschlag
Europa unter Kontrolle zu bekommen. Dazu passt doch auch der
neuerliche Schulerschluss zwischen Deutschland und den USA. Für mich
sieht es aus als ob alles nach Plan läuft.
Eine weitere, für die internationale Politik bedeutsame Beobachtung
lässt sich anstellen: Die Parteinahme in religiösen oder ganz
allgemein ethnischen Konflikten für eine Konfliktpartei geschieht
nicht nur transnational, d.h. über staatliche Grenzen hinweg. Sie
kann ebenso die Grenze nationaler oder religiöser Identitäten
überschreiten. Ein interessantes Beispiel hierfür ist wiederum
Libyen. Es ist allgemein bekannt, dass Revolutionsführer Qadhdha'fdi'
eine Zeit lang die baskische Terrororganisation ETA sowie die IRA in
Nordirland unterstützt hat und damit nationale Konflikte in Europa
beeinflusste. Doch auch im Fall Afghanistans können wir studieren,
wie die Unterstützung gewaltbereiter Organisationen über religiöse
Grenzen hinweg funktioniert. Dort konnte sich die Herrschaft der
islamistischen Taliban nur deshalb etablieren, weil ihnen der Weg von
Mug'a'hidi'n unter Führung Osama Bin Ladens bereitet worden war. Wie
eine Studie der Hanns-Seidel-Stiftung dokumentiert, hatte
CIA-Direktor William Casey im Jahre 1986 den US-Kongress von einer
gemeinsamen Strategie mit dem britischen Geheimdienst überzeugt,
Pakistan bei der Ausbildung islamistischer Gruppen zu unterstützen
und sie in einem Guerillaangriff gegen die damaligen Sowjetrepubliken
Tadschikistan und Usbekistan einzusetzen. Der amerikanische und der
britische Geheimdienst versuchten auf diese Weise, die
Nachschublinien der sowjetischen Truppen in Afghanistan
abzuschneiden, um diese zum Rückzug zu zwingen:
[ Vgl. Berndt Georg Thamm, Netzwerkterrorismus (Networkterrorism) -
am Beispiel der transislamistischen "Basis" (al-Qa'ida), in: Reinhard
C. Meier-Walser/Rainer Glagow (Hrsg.), Die islamische Herausforderung
- eine kritische Bestandsaufnahme von Konfliktpotenzialen, aktuelle
analysen 26, Hanns-Seidel-Stiftung, München 2001, S. 84. 1]
Damals halfen sie die Russen aus Afghanistan zu vertreiben, heute den
Nahen Osten unter Kontrolle zu bekommen. Die Spanier haben als
Koalitionspartner ihre Afgabe erfüllt, jetzt hilft der Anschlag
Europa unter Kontrolle zu bekommen. Dazu passt doch auch der
neuerliche Schulerschluss zwischen Deutschland und den USA. Für mich
sieht es aus als ob alles nach Plan läuft.