Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

724 Beiträge seit 17.09.2001

Nicht die letzte Endlösung

"...ation: Es sei sicherer, den Atommüll an einem zentralen Ort zu
deponieren als über mehrere Staaten verteilt...."

Das stimmt natürlich so und es stimmt auch nicht.

Die Dimension Ursache einer Gefahr ist hier die heilige Frage.
Ein Sack Flöhe mag leichter zu bewachen sein, als 100 Säcke.
Das mag die terroristische Sicherheit sein, der Diebstahl von
radioaktivem Material wird sicher so stark erschwert, wenn man nun aber
all die anderen Lager auflöst um in Nevada zentral einzulagern, wird
netto allerdings sogar Arbeit abgebaut.
Andererseits: Es gibt weltweit keine so gealtige Menge an
hochradioaktivem Material an einer Stelle, eine dort gezündete
Atombombe würde vielleicht keine weitergehende Kettenreaktion mit dem
eigelagerten Material verursächlichen, aber doch solche Unmengen in die
Atmosphäre blasen, dass die Folgen planetare Ausmaße erreichen werden.
Damit wäre auch die Diskussion um den Raketenschutzschild der USA
endgültig durch die Unerlässlichkeit des Schutzes dieser Schwachstelle
beendet. 
Doch wäre man bei Vorhandensein einer solchen Lagerungsstätte in der
Lage nicht nur die USA von außen sondern die ganze Welt auch aus den
USA heraus zu erpressen.
Ein leidiges Thema solcher Lagerungsstätten, die Leckstrahlung wäre
damit auf alle Fälle gebendigt: neue Strahlung wäre als solche nicht
nachzuweisen wegen der hohen Hintergrundstrahlung der Gegend.

Der Vergleich mit Gorleben hinkt leider. Gorleben DARF nicht zur
Endlagerungsstätte ausgebaut werden, da wir als deutsche sonst die
einzigen Inhaber einer solchen Einrichtung europaweit wären und damit
via Staatsverträge verpflichtet wären zu entsprechenden Konditionen den
Müll unserer Nachbarn abzunehmen. Die Kosten einer solchen Einrichtung
wären langfristig völlig unüberschaubar und den Schritt nach vorn zu
machen, eine bereits verwendete erstklassige Zwischenlagerungsstätte
auszubauen mit politischen Folgen verbunden, die in Zeiten, wo Europa
gerade erst 50 Jahre alt ist, unüberschaubar scheinen. Länder die der
EU beitreten wollen, und schon im Besitz solcher Endlagerungsstätten
sind, wären aufgrund ihrer speziellen Wirtschaftslage durchaus bereit
unseren Atommüll aus den Grenzen aus dem Sinn zu schaffen. Endlagerung
heißt ja ENDgültigen Abschluss und Übergabe der Verantwortlichkeit, und
nicht "einmieten" von Müll.

So erklärt sich schließlich, weshalb die deutsche Regierung mit
diktatorischer Durchsetzungsgewalt Atommülltransporte durchsetzt, die
Entscheidung zum Endlager aber nur marginal voran treibt. Schließlich
baut unsere Regierung ja zwar auf Öko, nicht jedoch darauf, in der
nächsten Zeit abgewählt zu werden und diese Entscheidungen abgeben zu
können ;-)


Bewerten
- +
Ansicht umschalten