Jochen Knop schrieb am 1. März 2002 13:36
> Engine_of_Aggression schrieb am 1. March 2002 13:06
> > Die Orte vergangener Atomtests scheinen denkbar gut geeignet für
> so
> > ein
> > Vorhaben.
> > Die Protestierer bleiben die Frage schuldig, WO der Müll, den es
> > nunmal
> > schon gibt, entsorgt werden soll. Wo es besser geeignet ist.
>
> Besser wäre es, ab jetzt für ein Ende zu Sorgen, d.h. die
> bestehenden
> Atomkraftwerke bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nutzen und in der
> Zwischenzeit Alternativen fördern.
Sicher, wenn es welche gibt. Fusionskraftwerke wären eine schöne Idee.
Laufen aber noch nicht.
Momentan sieht die Alternative zu Kernkraft aus, fossile Energien
verstärkt zu nutzen. Das schafft andere Müll-Probleme, die nur etwas
weniger dramatisch in die Luft entweichen, uns aber vermutlich weit
akuter Bedrücken werden als der Atommüll unter der Erde.
> Denn selbst wenn das "Loch" in
> Nevada Platz für 70.000 Tonnen schafft, bleibt die Tatsache, dass
> auch
> dieses "Loch" irgendwann voll ist.
Es werden auch ständig neue Löcher gegraben, Bergwerke gibt es genug
auf der Welt.
> Mit einer solchen Entscheidung beenden wir nicht das Problem der
> Entsorgung, sondern verschieben diese Entscheidung auf die so oft
> beschrieenen Generationen nach uns.
> > Die Totalverweigerung gegenüber Endlagerstätten hat viel eher die
> > politische Motivation, den Betrieb der laufenden Anlagen zu
> > behindern.
> > Es geht gar nicht um den Atommüll selber, dieser wird nur als
> > Politikum
> > missbraucht. Gut eingeschmolzener Atommüll, zudem schwach
> > radioaktiver
> > wie in Gorleben, ist nicht besonders gefährlich.
> Natürlich muss "Müll" mit Halbwertszeiten bis in die Jahrtausende
> und
> länger gelagert oder endgelagert werden (idealerweise finden wir
> irgendwann eine "elegantere" Lösung).
> In der Geologie sprechen wir in Wahrscheinlichkeiten und
> Zeitrahmen, in
> denen sich Veränderungen ereignen können. Solange wir nicht in der
> Lage
> sind, Vulkanausbrüche und Erdbeben vorauszusagen, stellt sich die
> Frage, inwieweit wir in der Lage sind, Aussagen über die Sicherheit
> von
> Salzstöcke als am geeignesten zu machen.
Wir sind uns auch nicht 100% sicher, dass ein Komet auf die Erde trifft
und wir alle aussterben so wie die Dinos.
Anstelle absoluter Sicherheit kann man aber plausible
Wahrscheinlichkeiten angeben.
Ein einziges zentrales Lager ist selbst im Falle eines Unglücks besser
als viele verteilte, die die Wahrscheinlichkeit solch eines Phänomens
erhöhen, auch wenn diese immernoch gering bleibt.
> Und wie oben gesagt: Auch 150 Millionen Jahre oder mehr, warum
> suchen
> wir nicht eine endgültige Lösung, mit der alle leben können
Man kann es nie allen recht machen. Dafür entscheidet in einer
Demokratie die Mehrheit und der Rest hat sich zu fügen.
>(auch
> "Randalierer" sind Teil unserer Gesellschaft) ?
Der unterste Abschaum dieser Gesellschaft ist sicher kein Massstab.
Zu jedem Thema findet sich irgendeine Minderheit, die dagegen ist.
Danach gehend, hätten wir keine Autobahnen und Autos, reisten mit dem
Pferd oder auch nicht aus Rücksicht auf radikale Tierschützer, usw.
usf.
> Und zum Thema Gorleben: Da "randalieren" auch benachbarte Bauern,
Gorleben ist Anziehungspunkt für den landesweiten Krawalltourismus. Die
paar Einheimischen, die da mitmachen, fallen schon kaum noch auf.
Aber egal, überall in diesem Lande wird es Einheimische geben. Also
auch nirgendswo ein Endlager?
> und
> das Klischee bestätigt eher nicht, dass neben der Butterbrotsdose
> des
> deutschen Landwirtes immer ein Molotowcocktail im Führerhaus des
> Traktors steht....(;-)
Es ist weit ungefährlicher, in der Nähe eines Atommüllagers zu wohnen,
als in der Nähe eines AKW. Denn dort findet sich noch angereichertes
Material.
Verdünnter und verschmolzener Atommüll hingegen beinhaltet eine solche
innere Dynamik und Reaktivität nicht mehr. Selbst wenn es abgebrannte
Brennstäbe wären, so sind diese eben 'abgebrannt' und enthaltn nur noch
eine Reststrahlung, wo man zwar nicht unbedingt direkt neben stehen
sollte, aber eingekapselt in einen Behälter unter der Erde ist kein
Problem mehr. Die Mitarbeiter in Kernkraftwerken sind ja auch nur
wenige Dutzend Meter von den heissen Brennstäben entfernt, die
Abschirmungen reichen aber aus, um sie nicht verstrahlen zu lassen.
Erst recht also bei abgebrannten Brennstäben.
> Engine_of_Aggression schrieb am 1. March 2002 13:06
> > Die Orte vergangener Atomtests scheinen denkbar gut geeignet für
> so
> > ein
> > Vorhaben.
> > Die Protestierer bleiben die Frage schuldig, WO der Müll, den es
> > nunmal
> > schon gibt, entsorgt werden soll. Wo es besser geeignet ist.
>
> Besser wäre es, ab jetzt für ein Ende zu Sorgen, d.h. die
> bestehenden
> Atomkraftwerke bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nutzen und in der
> Zwischenzeit Alternativen fördern.
Sicher, wenn es welche gibt. Fusionskraftwerke wären eine schöne Idee.
Laufen aber noch nicht.
Momentan sieht die Alternative zu Kernkraft aus, fossile Energien
verstärkt zu nutzen. Das schafft andere Müll-Probleme, die nur etwas
weniger dramatisch in die Luft entweichen, uns aber vermutlich weit
akuter Bedrücken werden als der Atommüll unter der Erde.
> Denn selbst wenn das "Loch" in
> Nevada Platz für 70.000 Tonnen schafft, bleibt die Tatsache, dass
> auch
> dieses "Loch" irgendwann voll ist.
Es werden auch ständig neue Löcher gegraben, Bergwerke gibt es genug
auf der Welt.
> Mit einer solchen Entscheidung beenden wir nicht das Problem der
> Entsorgung, sondern verschieben diese Entscheidung auf die so oft
> beschrieenen Generationen nach uns.
> > Die Totalverweigerung gegenüber Endlagerstätten hat viel eher die
> > politische Motivation, den Betrieb der laufenden Anlagen zu
> > behindern.
> > Es geht gar nicht um den Atommüll selber, dieser wird nur als
> > Politikum
> > missbraucht. Gut eingeschmolzener Atommüll, zudem schwach
> > radioaktiver
> > wie in Gorleben, ist nicht besonders gefährlich.
> Natürlich muss "Müll" mit Halbwertszeiten bis in die Jahrtausende
> und
> länger gelagert oder endgelagert werden (idealerweise finden wir
> irgendwann eine "elegantere" Lösung).
> In der Geologie sprechen wir in Wahrscheinlichkeiten und
> Zeitrahmen, in
> denen sich Veränderungen ereignen können. Solange wir nicht in der
> Lage
> sind, Vulkanausbrüche und Erdbeben vorauszusagen, stellt sich die
> Frage, inwieweit wir in der Lage sind, Aussagen über die Sicherheit
> von
> Salzstöcke als am geeignesten zu machen.
Wir sind uns auch nicht 100% sicher, dass ein Komet auf die Erde trifft
und wir alle aussterben so wie die Dinos.
Anstelle absoluter Sicherheit kann man aber plausible
Wahrscheinlichkeiten angeben.
Ein einziges zentrales Lager ist selbst im Falle eines Unglücks besser
als viele verteilte, die die Wahrscheinlichkeit solch eines Phänomens
erhöhen, auch wenn diese immernoch gering bleibt.
> Und wie oben gesagt: Auch 150 Millionen Jahre oder mehr, warum
> suchen
> wir nicht eine endgültige Lösung, mit der alle leben können
Man kann es nie allen recht machen. Dafür entscheidet in einer
Demokratie die Mehrheit und der Rest hat sich zu fügen.
>(auch
> "Randalierer" sind Teil unserer Gesellschaft) ?
Der unterste Abschaum dieser Gesellschaft ist sicher kein Massstab.
Zu jedem Thema findet sich irgendeine Minderheit, die dagegen ist.
Danach gehend, hätten wir keine Autobahnen und Autos, reisten mit dem
Pferd oder auch nicht aus Rücksicht auf radikale Tierschützer, usw.
usf.
> Und zum Thema Gorleben: Da "randalieren" auch benachbarte Bauern,
Gorleben ist Anziehungspunkt für den landesweiten Krawalltourismus. Die
paar Einheimischen, die da mitmachen, fallen schon kaum noch auf.
Aber egal, überall in diesem Lande wird es Einheimische geben. Also
auch nirgendswo ein Endlager?
> und
> das Klischee bestätigt eher nicht, dass neben der Butterbrotsdose
> des
> deutschen Landwirtes immer ein Molotowcocktail im Führerhaus des
> Traktors steht....(;-)
Es ist weit ungefährlicher, in der Nähe eines Atommüllagers zu wohnen,
als in der Nähe eines AKW. Denn dort findet sich noch angereichertes
Material.
Verdünnter und verschmolzener Atommüll hingegen beinhaltet eine solche
innere Dynamik und Reaktivität nicht mehr. Selbst wenn es abgebrannte
Brennstäbe wären, so sind diese eben 'abgebrannt' und enthaltn nur noch
eine Reststrahlung, wo man zwar nicht unbedingt direkt neben stehen
sollte, aber eingekapselt in einen Behälter unter der Erde ist kein
Problem mehr. Die Mitarbeiter in Kernkraftwerken sind ja auch nur
wenige Dutzend Meter von den heissen Brennstäben entfernt, die
Abschirmungen reichen aber aus, um sie nicht verstrahlen zu lassen.
Erst recht also bei abgebrannten Brennstäben.