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4 Beiträge seit 01.03.2002

.. zu recht

Engine_of_Aggression schrieb am 1. March 2002 13:06
> Die Protestierer bleiben die Frage schuldig, WO der Müll, den es
> nunmal schon gibt, entsorgt werden soll. Wo es besser geeignet ist.
> Letztlich wird immer überall irgendjemand dagegen protestieren. Zum
> Teil auch immer wieder die gleichen Leute, die sowieso gegen Alles
> sind.
[..]
> Die Totalverweigerung gegenüber Endlagerstätten hat viel eher die
> politische Motivation, den Betrieb der laufenden Anlagen zu
> behindern.
> Es geht gar nicht um den Atommüll selber, dieser wird nur als
> Politikum
> missbraucht. Gut eingeschmolzener Atommüll, zudem schwach

leider vergisst du da so einige 'details'. z.b. war schon vor
einfuehrung der atomkraftwerke jedem(!) klar, dass die problematik des
zwangslaeufig entstehenden atommuells nicht geloest war bzw ist.
dennoch hat die regierung damals das atomprogramm gegen den (breiten)
widerstand in der bevoelkerung durchgesetzt und bis heute hat keine
regierung, trotz des weiterhin bestehenden und immer akuter werdenden
problems, die atommuellproduktion ausgesetzt. somit haben wir jetzt
keine 30 jahre atomstrom - der uebrigens nicht benoetigt wurde oder
wird - und damit fuer jahrtausende ein ungeloestes vermutlich immenses
problem.
dass dagegen protestiert wird ist durchaus legitim, wie von dir richtig
angemerkt, geht es dabei auch um ein politikum, eben darum, dass die
produktion von nicht entsorgbarem unnoetigem muell gestoppt werden
sollte.
allein dass wider besseren wissens mit der muellproduktion begonnen
wurde legitimiert naemlich keineswegs dessen existenz und somit auch
nicht die entsorgungsfrage. ohne frage ist die ganze geschichte nicht
rueckgaengig zu machen und so geht es den prostestierenden also auch
nicht um eine selbstverstaendlich unmoegliche vernichtung des muells
sondern in allererster linie um ein stopp der produktion eben jenes
muells. da bei dessen abtransporten die widersprueche in der
atompolitik am offensichtlichsten werden, sind die proteste hier also
folglich auch am angebrachtesten.
ganz nebenbei handelt es sich beim salzstock gorleben natuerlich
keineswegs um ein geeignetes endlager.
allerdings bleibt natuerlich die frage, ob es ueberhaupt ein
'geeignetes' endlager geben kann, was auch den paradoxen charakter der
ganzen atommuellsache wie ich finde treffend und schoen darstellt.

mfg
peter





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