Ansicht umschalten
Avatar von wolle65
  • wolle65

160 Beiträge seit 23.09.2005

Umwertung aller Werte

Die Bedeutung der legalisierten Folter wird immer noch unterschätzt.
Sie bedeutet nichts anderes, als dass die elementaren Menschenrechte
nicht für alle gelten: Angefangen bei Artikel 1 unseres Grundgsetzes
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" über die Unverletzlichkeit
von Körper und Geist bis hin zur Meinungsfreiheit und Briefgeheimnis:
Alles wird mit Füßen getreten, jeder ist betroffen, unsere Verfassung
ist das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt ist. Es gibt
keine Grenzen der Rechtsübertretung mehr, der Rechtstaat ist
torpediert. Die Hexenverfolgung des Mittelalters feiert fröhliche
Urstände in neuem Gewand.
Die foltertoleranten Politiker in feinem Zwirn sind eigentlich nackt
wie der Kaiser in der Geschichte Des Kaisers neue Kleider. Nur noch
wenige, wie das Kind in der Geschichte, bei dem die Gehirnwäsche der
Gesellschaft noch nicht gewirkt hat, erkennen die Nacktheit des
Kaisers, die die Entblößung von aller Kultur und Zivilisation
bedeutet, von aller Errungenschaft der Demokratie, angefangen von der
Französischen Revolution bis zur heutigen Diskussionskultur. Der
Westen hat seine Unschuld verloren und sein Recht, andere Diktaturen
zu verurteilen. Der Westen ist die Diktatur selbst geworden oder
vielmehr geblieben, denn es war in Wahrheit niemals besser. Das
drückt sich z. B. darin aus, dass die USA China von der schwarzen
Liste derjenigen Staaten gestrichen haben, die die Menschenrechte
missachten, obwohl im Arbeiter und Bauern Staat die Bauern nach
belieben gefoltert werden, wenn sie der Parteilinie oder dem
korrupten System widerprechen. Die USA sind prinzipiell nicht besser
als China, und den Hass gegen ihre Kultur säen sie mit ihren Freveln,
die freilich stets das Gute wollen, gleichwohl das Böse tun. Wie
Schiller schon richtig erkannte: "Das ist eben der Fluch der bösen
Tat, dass sie fortzeugend Böses muss gebären".
Bewerten
- +
Ansicht umschalten