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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: ASML hat keine wirkliche Schlüsseltechnologie

Lumpenpazifist schrieb am 23.03.2024 13:20:

...unter Verschluss.

Das ist alles reiner Ingenieurs-schweiß, was China von ASLM/Zeiss trennt.

Ja, aber das ist Ingenieursschweiß von einem Jahrzehnt, und man kriegt auch nicht unbedingt mehr davon, wenn man subventioniert, Konkurrenzteams aufmacht oder größere Ingenieursteams bildet.

Wär's so einfach, Technologie aufzuholen, hätten sowohl die Amis als auch die Chinesen das ja längst getan und so eine Abhänigkeit von der EU gar nicht erst zugelassen!

Viel davon, aber in Kinesien gibt es auch viele Ingenieure, die gemeinsam schwitzen können.
Und China hat schon die Führung in alternativen Bereichen der Chipherstellung übernommen, wenn sie das bis zu entsprechenden Reife ausentwickeln kann man ihnen auch nciht mit dem Patentgeheule kommen.

Ja, sie haben aufgeholt und haben nur noch 10 Jahre Rückstand.
Gerade die letzten Jahre sind aber am schwersten aufzuholen. Weil man da dichter an den Grenzen des technisch momentan überhaupt Machbaren operieren muss und es sehr stark davon abhängt, wie viel Risikoappetit man seinen Ingenieuren zugesteht - erlaubt man zu viel, wird Geld in Abseitigem verschwendet, erlaubt man zuwenig, frustriert man die Ingenieure und es kommt keine Spitzentechnik raus, sondern Standardkram, der einen aber eben nicht an die Weltspitze bringt.

ASML hatte Glück und hat da das richtige Maß getroffen, und sie werden an der Spitze bleiben, solange sie diesen Risikoappetit auf dem richtigen Maß halten können (was immer nur für begrenzte Zeit gutgeht).

War es denn jemals in der Weltgeschichte schon mal so, das man Schlüsseltechnologien eine lange Zeit exklusiv haben kann? Vor allem wenn man versucht, anderen völlig den Zugang zu verwehren.

Nein, du siehst das völlig falsch. Man will den Chinesen die Technik nicht verwehren, man will sie lediglich ein paar Jahre hinter unserer eigenen Technik halten.
Mit Russland hat das ja super geklappt, die sind immer sogar 20-50 Jahre hinterhergehinkt. Aber auch 10 Jahre wären schon ein enormer Unterschied, und das aufrechtzuerhalten ist in der aktuellen Wirtschaftslage durchaus drin.
Irgendwann wird eine andere Firma ASML ablösen. Das könnte eine chinesische Firma sein, aber auch eine US- oder EU-Firma. Dann muss man sich neu überlegen, was man macht.

Das ist die grenzenlose wertewestliche Hybris, die uns da antreibt, gepaart mit einer fetten Portion Rassismus (so als ob der Chinese als solches zu dumm wäre oder so...) und nastürlich viel Geschichtsvergessenheit.

Nee, es ist eher geschichtsvergessen, wenn man glaubt, solche Handelssanktionen wären sinnlos.
Auch die Chinesen haben sowas gemacht. Das Seidenmonpol z.B. von 50 v.Chr bis 550 n.Chr. aufrechterhalten.

Hätten wir China das Zeugs einfach zu den Weltmarktpreisen gelassen hätten die sich vielleicht nie so drauf gestürzt, nun, wo Peking weiss, das die USA keine Skrupel haben, sie vom fairen Wettbewerb auszuschliessen wenn es der VS-Wirtschaft gut tut ist es zu spät.

Die Chinesen haben seit ihrem WTO-Beitritt das Ziel wirtschaftlicher Dominanz.
Sie verteidigen zäh ihren Status als Entwicklungsland, weil ihnen das bestimmte Handelspraktiken ermöglicht, die sie als Industrieland nicht mehr ausüben dürften, beispielsweise.

Dieses Spiel wird von allen Seiten mit harten Bandagen gespielt, auch von den Chinesen.
Würde man denen Spielraum lassen, würden sie den nur dafür verwenden, um sich weitere Vorteile zu sichern, den Chinesen da entgegenzukommen und so weichen Goodwill aufzubauen würde gar nichts bringen.
Die Chinesen sind im Grunde Ferenghis, zumindest die, die Handel machen. Was okay ist, das sind die EU- und US-Händler ja auch, aber du gehst davon aus, dass sie von der Föderation sind, und das ist einfach naiv.

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