Zweimal konnte das von Merkels Günstlingen dominierte Parteiestablishment Friedrich Merz verhindern. Alleine der Umstand, dass eine aus meiner Sicht für diesen Posten völlig ungeeignete Person wie AKK in die Position der Parteivorsitzenden und designierten Kanzlerkandidatin gehievt wurde zeigt mir, dass die Ansprüche an das Führungspersonal unter der Federführung von Angela Merkel ins Bodenlose gesenkt wurden. Der glücklose Herr Laschet passt auch in dieses Schema.
Doch kaum darf ausnahmsweise einmal die zahlende und weitgehend ehrenamtlich arbeitende Basis über die Besetzung dieser Position abstimmen, kommt ein völlig anderer Charakter auf diesen Stuhl. Heisst es nicht immer, wer mit der Politik nicht einverstanden ist, der möge sich doch bitte in den Parteien engagieren? Dafür müssen Abstimmungen der Parteibasis aber zur Regel werden und nicht die Ausnahme bleiben. Und diese dürfen nicht alleine auf die Wahl des Vorsitzenden bechränkt bleiben. Auch in Grundsatzfragen und Neubewertungen sollte zumindest die Parzeibasis das letzte Wort haben. Unabhängig von Volksentscheiden auch außerhalb der Parteien. Ein Durchregieren und Aussitzen wie unter Merkel wäre damit allerdings nicht mehr möglich. Im allgemeinen bezeichnet man so etwas als Demokratie, wenn die Willensbildung vom Volk ausgeht und nicht dem Volk aufgezwungen wird.
Mir sind die Kritiken an Friedrich Merz durchaus bekannt und viele von ihnen teile ich auch. Aber ein Herr Merz ist mir immer noch 1000x lieber als alle seine Vorgänger zusammen. Frau Merkel eingeschlossen.
Und hätte Frau Merkel nicht bis zuletzt an ihrem Sessel und vor allem an ihrem Führungstil geklebt, hätte Frau Merkel vor zwei Jahren den Sessel im Kanzleramt und den Parteivorsitz für Friedrich Merz geräumt, dann hätte die CDU bei der letzten Bundestagswahl mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht diese enormen Verluste hinnehmen müssen und möglicherweise sogar die Wahl gewonnen und die Regierung gestellt.
Unter Merkel wurde die CDU inhaltlich wie personell entkernt und entleert. Unter Merz wird hoffentlich eine Wende einsetzen. Er wird allerdings viel Zeit benötigen, um all die weichgespülten Abnicker und Günstlinge aus den Führungspositionen und den Wahllisten wieder zu entfernen.
Gegnern der AfD mag es ein Trost sein, dass eine CDU unter Merz wieder Wähler zurückgewinnen wird, die unter Merkel & Co vergräzt wurden.