Der vermeintliche Einsatz von Giftgas ist nicht nur ein zentraler Bestandteil für die Dämonisierung Assads, sondern auch für die gezielte diplomatische Ausgrenzung Syriens als seriöser Verhandlungspartner. Er dient ebenfalls der Begründung der schwerwiegenden Sanktionen gegen die syrische Bevölkerung und das trotz Corona. Man erwähnt sie nicht, aber sie verschwinden nicht.
Ich erinnere mich lebhaft daran, als die syrische Regierung auf Grundlage eines UN-Berichts über Nacht plötzlich für etwa 20(?) der vermeintlichen Giftgasangriffe
zur Verantwortung gezogen werden sollte (vorher waren es 2?), begründet mit der gängigen Phrase "reasonable grounds to believe".
Den meinungsführenden Medien stand ein Vorabbericht zur Verfügung. Sie verbreiteten die Botschaft geschlossen wie stets. Als Laie musste ich im Dickicht der pdf Sammlungen auf der UN-Homepage wenige Tagen auf das Expose warten, was im Vergleich zu sonstigen Veröffentlichungen schleppend war. Den kompletten Bericht konnte ich ~drei Wochen später einsehen, als die Schuldzuweisungen sich in ihren Wiederholungsschleifen befanden.
Die neuen Erkenntnisse erschöpften sich mWn großteilig an Interviews mit Oppositionellen und diversen Fußnoten aus bestehenden Berichten von OPCW und UN, welche die Autoren in einen neuen Zusammenhang setzen.
Aus meiner Sicht konnte dieser Bericht keinesfalls seine wegweisenden Schlussfolgerungen und Thesen überzeugend begründen, weshalb ich ihn empört als befangen und politisch motiviert gedeutet habe.
Russland liegt aufgrund des im Artikels erwähnten Syrienberichts im Clinch mit der OPCW und wirft ihr in aller Öffentlichkeit den Verlust ihrer Neutralität vor. Gekapert von westlichen Interessen sei sie lediglich dessen geheimdienstliches Werkzeug.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.01.2021 23:44).