tertium non datur schrieb am 19.01.2021 18:11:
Jian schrieb am 19.01.2021 17:43:
zwar so, dass der Text eine geschlossene Welt entstehen lässt, in die der Leser eintauchen kann, die ihn abholt und umfängt
Geschlossene Welt, in sich stimmig und mit klar definiertem Feindbild. Alles, was nicht dazu passt, wird weggelassen.
Ich nenn das Meinungsmache oder auch Propaganda. [...]
Meinungsmache und Propaganda sind so alt, wie der Journalismus; aber die Tendenz, alles in Reportagen zu gießen, um sich von den entsprechenden Meldungen der anderen Medien mittels "interessanter Story" abzuheben ist neu
Es gab Zeiten, in denen der Journalismus als "Vierte Säule der Demokratie", als demokratische Kontrollinstanz zur Überwachung der Herrschenden verstanden wurde. Aufgabe war die freie, ehrliche und kritische Berichterstattung.
Dass Journalisten sich als Meinungs- und Haltungs-Journalisten verstehen, als Volkserzieher, die sich den Interessen herrschender Gruppen andienen und auf breiter Front zu offener Lüge greifen - das ist neu.
Das gab und gibt es zwar in der Diktatur, aber für die Demokratie ist das neu.