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  • Niccus

860 Beiträge seit 27.06.2005

Alte weiße Männer – dieser Topos ist strukturell antisemitisch

Ich weiß, mein Kommentar lenkt vom Thema ab. Aber das triggert mich: Dieser Topos vom alten weißen Mann ist meines Erachtens strukturell antisemitisch. Und ich finde es nicht schön, wenn man ihn, wenn auch hier ironisch verwendet, perpetuiert. Denn wer soll das denn schon sein, als ein potenziell jüdischer Einzelhändler, ein potenziell jüdischer Akademiker, ein potenziell jüdischer Industrieller, ein potenziell jüdischer Künstler? In Deutschland eher nicht, aber in den USA, wo dieses Ding mit dem alten weißen Mann herkommt, da ist dies sehr häufig der Fall. In den Universitäten, in den großen Unternehmen, in Teilen der Kulturindustrie, da gibt es tatsächlich eine nennenswerte Fraktion von begabten, reichen, gut vernetzten alten weißen Männern, die eben auch jüdisch sind und denen man nachsagt, dass sie eine "Meschpoche" bilden und niemanden herein lassen. Weil man das Merkmal "jüdisch" schwerlich aussprechen kann, findet man eine scheinbar unverfängliche Umschreibung. Doch wer diese offensiv verwendet, weiß, was oder wen er meint.

Das ist meine Ansicht und nicht der Weisheit letzter Schluss. Wie denkt ihr darüber?

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