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  • Garnholt

43 Beiträge seit 16.05.2020

Re: Alte weiße Männer – dieser Topos ist strukturell antisemitisch

Der Terminus "alte weiße Männer" stammt aus den USA. Identitätspolitisch Aktive (d.h. die strengsten Gegner von Antisemitismus) haben ihn gebraucht, um eine (vermeintliche) Mehrheit abzuwerten zugunsten von (diskriminierten) Minderheiten. Spätestens seit der Forderung, Klassiker der Literatur nicht mehr an Schulen zu lesen, weil sie von weißen alten Männerngeschrieben wurden, wird der Begriff inzwischen satirisch von Gegnern der Identitätspolitik benutzt. Im vorliegenden Artikel wird er in meinen Augen (zu Recht oder Unrecht) benutzt, um der CDU vorzuwerfen, dass auch sie noch zu stark an der Identitätspolitik festhält, indem sie nicht bei Minderheiten, sondern bei der Mehrheit kürzen will. Identitätspolitik wird immer vorgeworfen, dass sie Minderheiten als Ausgleich für Diskriminierungen mehr Rechte zusprechen als dem Normalbürger. Bijan Tavassoli z.B. hat sich in seinen Satire-Interviews oft mit dem Satz verabschiedet: "Die Zeit der weißen alten Männer (zu denen er auch gehört) ist vorbei, die Zukunft gehört uns!" Anders als Tavassoli meinen viel das ernst. Hilft das?

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