Dass ihm wegen der Aufnahme einer größeren Zahl Geflüchteter im Herbst 2015 der Kamm schwoll, konnte niemanden überraschen, der seine Doktorarbeit kannte.
Das sollte eigentlich auch niemanden überrascht haben, der sich noch an alte CxU-Partei- und Wahlrogramme erinnern konnte. 1987 hieß es beispielsweise noch "Unsere Politik hat zu wichtigen Integrationsfortschritten beigetragen. Voraussetzung für die Fortsetzung dieser erfolgreichen Politik ist, daß die Zahl der Ausländer nicht weiter zunimmt. ... Eine Lockerung des Anwerbestopps und eine Erleichterung des Familiennachzugs lehnen wir ab. ... Das im Grundgesetz garantierte Recht auf Asyl für politisch Verfolgte ist unantastbar. Um dieses Recht auch für die Zukunft zu sichern, muß sein Mißbrauch verhindert werden." und anno 2002 war zu lesen „Zuwanderung kann kein Ausweg aus den demografischen Veränderungen in Deutschland sein. Wir erteilen einer Ausweitung der Zuwanderung aus Drittstaaten eine klare Absage.“
Man kann von Maaßen halten, was man will - aber zumindest in Sachen Flüchtlingspolitik ist er einfach nur der alten Parteilinie treu geblieben, was bei einem Konservativen (im Gegensatz zu gewissen "mit-Bauchschmerzen-Umfallern" unter seinen Berufskollegen) aber auch nicht allzusehr überraschen sollte.