HaPeR schrieb am 09.04.2021 01:55:
Ich bedanke mich. Trotz der klar anderen Position hat mir Ihre Antwort geholfen. Ihre Mühe verdient ein Antwort, ohne jetzt zu erwarten oder zu wollen, dass hier einer den anderen überzeugt.
Och, mir geht es da wie dir - ich sehe nicht, was an der CDU noch konservativ sein soll. Natürlich ist es für dich jetzt einfacher drauf loszudreschen - umgekehrte Beispiele was z.B. noch Konservativ sein sollte, findet man eher selten.
Die ganze Gleichmacherei
bezieht sich weder auf die Einkommens- noch auf die Vermögensentwicklung
Bedingt schon, alles wird gleichmäßig nach unten gezogen. Stichwort "Teilhabe", und da die "Teilhaben-Wollenden" nichts dazu beitragen, wird natürlich der Wohlstand der Leistungsträger (nein ich meine nicht die fetten Milliardäre, die nur Aktien zählen) sinken.
aushebeln der Marktwirtschaft,
zugunsten der großen Konzerne
Eher nicht, das hier Amazon, MS und Co profitieren ist eher der völlig verfehlten Digitalisierung zu verdanken. Wer aber glaubt mit einem Quotenweibchen Bär digital voran zu kommen, der glaubt auch dass der Osterhase Eier legt.
exorbitanter Sozialstaat (1/3 des BIP - vor Corona)
Zählen Gesundheitswesen, Schulen und Universitäten, Renten in ihrer Rechnung dazu? Wenn ja, war Bismarck links?
Du hast dir die Zahl auf der Zunge zergehen lassen?
Das BIP lag so bei 3,* Billionen Euro, was das BIP ist, ist dir klar?
Das Sozialbudget lag 2019 bei ca. 1 Billion Euro.
Rechne dir doch mal aus, wie viel du arbeiten musst, um bei 83.000.000 Menschen auf 1 Billion zu kommen.
Richtig, das sind ca. 12 Tausend Euro! 12.000 Euro für den Sozialstaat.
Aber jetzt kommt es!
83 Mio? Da sind ja Renter, Kinder, Erwerbslose usw. usf drinnen.
Also ca. die Hälfte weg.
Mist, jetzt musst du schon 24.000 Euro für den Sozialstaat erwirtschaften.
Immer noch nicht zufrieden? Von den 40. Mio. sind höchstens die Hälfte Netto-Zahler, der Rest kriegt mehr als er einzahlt bzw. es ist ein Nullsummenspiel!
Ok, ok ... du musst 36.000 Euro in den Sozialstaat einzahlen.
Und jetzt stell dir mal die Frage: Wie viele der 25% aller Bürger, die arbeiten, haben ein Netto-Gehalt von 36.000 Euro?
Ja, das ist alles ein wenig simplifiziert, aber es zeigt recht gut, von welchen Größenordnungen wir hier sprechen.
Womit auch geklärt sein dürfte, weshalb es im Gesundheitssystem aussieht, wie es aussieht.
Bismarck hätte sich kringelig gelacht, wenn du ihm sowas vorgeschlagen hättest - insbesondere dann, wenn du ihm noch erklärst für wen so die ein oder anderen Milliarden gezahlt werden.
, Abschaffung des Leistungsprinzips usw. usf.
Vetternwirtschaft ist links? Numerus clausus ist links?
Du lenkst ab - Vetternwirtschaft findest du überall.
Die Abschaffung des Leistungsprinzips ist aber typisch Links - siehe z.B. Mao, der hatte das ein wenig perfektioniert, jeder der mehr konnte wurde weggeschafft oder durch physische Einwirkung dazu gebracht nicht mehr mehr zu können. (Klavierspielern die Finger brechen z.B.)
Die CDU kämpft gegen alles Konservative, im Dauerkampf gegen Rechts ... und wenn selbst eine CDU-Kanzlerin einen FDP(!)-MP wegerpresst,
Sich von Faschisten klar zu distanzieren ist links? Das zur Voraussetzung politischen Handelns zu machen ist links?
Kemmerich und/oder die FDP ist faschistisch? Wenn du das tatsächlich glaubst, dann erklärt es, warum du kein Linkes handeln bei der CDU erkennen kannst.
Aber wahrscheinlich erklärst du nun, dass die AfD ihn ja mitgewählt hat. Also ist die Demokratische Wahl faschistisch? Du kannst schließlich nie ausschließen dass da ein Nazi falsch wählt.
Was ist eigentlich mit der Linken? Ich meine, die SED sollte in einem Rechtsstaat auch ein NO-GO sein, im Gegensatz zur AfD haben die z.B. Menschen ermordet, in Lager gestopft, gefoltert usw.
Und als kleines Sahnetupferl: In der "die Linke" (eine reine Umbenennung der SED) sitzt heute noch ein waschechter Nazi der NSDAP. Ach, bei der AfD war noch nie jemand Mitglied, der vorher in der NSDAP war.
Faschismus - vielleicht sollte man aufhören so gedankenlos solch Folgenschwere Worte durch die Gegend zu werfen. Nur so als Vorschlag.
Letztendlich kannst du dir das Elend in der Causa Maaßen ansehen - der gilt schon als Rechtsradikal innerhalb der Bundes-CDU, vor Jahren war er noch für SPD und CDU der beste Mann.
Was für mich eher ein Beleg dafür ist, wie weit rechts die Seeheimer Spezialdemokraten sind, in meinen Augen.
Was ist für dich Rechts?
Ich hab da ja so meine eigene Theorie, nach der gibt es "Rechts" so gar nicht - sondern jeder der nicht das Links vertritt, dass der Diskussionspartner gerade vertritt, ist ein Rechter. Das ist natürlich mit Faschist und Nazi noch steigerungsfähig. Hat man ja z.B. an Wagenknecht gesehen - war auch ein Nazi und das als Linkenchefin. Kurios ;-)
Punkt 1 und 2 sind mit Fakten nicht zu belegen soweit ich den Wirtschaftsteil meiner Zeitung in den letzten Jahren richtig gelesen habe..
Gleichmacherei hast du missinterpretiert und das Aushebeln der Marktwirtschaft ist klar belegt. Findet täglich in so gut wie allen Orten Deutschlands aktuell statt.
Das mit dem exorbitanten Sozialstaat ist eine Bewertung. Ich sehe eher ein Verpissen der Konzerne und Großvermögen aus der Finanzierung und deren Umlegen auf die kleiner werdende Mittelschicht (/Ironie) ohne zwei Flugzeuge (/Ironie).
Ich hab es dir ein wenig mit Zahlen unterfüttert. Alle Zahlen sind leicht zu finden, wenn du nach Sozialbudget und BIP Deutschland suchst, sie werden sogar von Ministerien selbst veröffentlicht.
Für die Abschaffung des Leistungsprinzips fehlen mir Belege. Es sei denn, die Bürokratisierung und Korruption werden darunter gefasst. Unsere Verwaltung ist inzwischen katastrophal organisiert. Das ist dann aber für mich nicht mit einem inhaltlichen "linken" Konzept verbunden. Vermutlich werden in allen Lagern Menschen sein, die sich darüber ärgern und es gerne ändern würden.
Teilhabe, Quoten, XY-Förderung usw. usf. ist die Abschaffung des Leistungsprinzips.
Als Beispiel: Du kannst noch so gut, noch so qualifiziert sein, wenn du keine Vagina hast, dann kommst du nicht auf die Quotenstelle, die vorher einem Leistungsträger gehörte. Siehe Vorstandsquoten - die verbindlich geschaffen werden sollen. Aber auch in der Wissenschaft gibt es z.B. Frauenquoten für Professuren.
Wozu? Warum sollte man eine Vagina in Informatik einem besser Qualifizierten vorziehen?
In der Berliner Verwaltung gibt es eine Migrantenquote usw. usf.
Nationalisten jeglicher Couleur zu bekämpfen dürfte der Hauptgegensatz sein. Darin sehe ich die Bekämpfung von Kriminalität und deren geistigen Vorbereitung. Das hat für mich nichts mit "links" zu tun. Der Bezug auf die Menschenrechte gehört in die politische Mitte mit ihren "rechten und linken" Seiten.
Was verstehst du unter "Nationalisten". Ist das gleich für dich ein Nazi? Ist jemand, der die "Nation" schützen will, dort Asyl anbietet, um Schutz vor Tätern zu bieten usw. gleich ein schlechter Mensch?
Und Menschenrechte ... vieles was heute darunter verkauft wird, hat damit überhaupt nichts zu tun, wie z.B. die ganze Armutsmigration.
"Links" definiert sich für mich über einen klaren Klassenstandpunkt. Der findet sich vielleicht bei einer Minderheit in der kleineren sozialdemokratischen Partei. Die Linkser verfolge ich allerdings seit Jahren nur noch, wenn irgendetwas auf Seite 1 auftaucht. Daher weiß ich das nicht.
"Klassenstandpunkt". Nun, das haben die Linken schon lange überwunden, z.B. mit der Frankfurter Schule mit Adorno, Habermas und Co. Wie auch den Kapitalismus als Feind zu betrachten.
Davon abgesehen, die "Klasse" der Arbeiter gibt es nicht mehr, zumindest nicht so ... was heute noch so als "Arbeiter" unterwegs ist steht politisch meist eher bei den Rechten, wie z.B. der AfD, weil sie von Linken völlig ignoriert werden. Links konzentriert sich doch nur noch auf Migranten, Gender, Frauen.
Davon abgesehen ist auch der "Kapitalist", im Sinne des Innehabers der Maschinen für die Wertschöpfung so kaum noch vorhanden. Die allermeisten "Arbeiter" können sich ihre Produktionsmittel für kleines Geld selbst kaufen - z.B. den PC.