dickbrettbohrer schrieb am 01.03.2024 11:40:
Selbstverständlich kann er das.
Ich denke, diese sprachliche Formulierung trotzdem kratzt mich. Eine Anerkennung von jemandem bedeutet nicht etwa, dass man den lobt (außer der Preisverleihungen, mit denen die Leistungen werden anerkannt). Man kann doch in gesicht nette Worte sagen - anerkennen, in Wirklichkeit aber nichts desgleichen. In Diplomatie gab und gäbe. Anerkennung bedeutet für mich eine tiefere Haltung zu dem, wem man anerkennt. USA zu Sowjetzeit hatte SU akzeptiert, definiert, erkannt etc. aber nicht anerkannt. Denkst nur an kalten Krieg, wieviel war es von Anerkennung, um dann nachher aberkannt zu sein?
Wie gesagt, ich habe ein Problem mit der Sprache. Es mag sein, dass ich hier falsch lege. Oder eben viel mehr Sensibilität habe...
Auch, ob eine Macht Weltmacht ist, entscheidet nicht ein Staat. Es ist ein Gegenstand der Politologie, Soziologie, gesellschaftlichen Theorien, Geschichte etc. Also im grunde eine wissenschaftliche Definition.
Auch Obama hat es nicht einfach der Welt seine Aberkennung verkündet. Im Grunde hat er alle Regel der Diplomatie verletzt. Ich denke aber, es war gewollt. Man ist verärgert über Einen und will ihn seine Stelle klar zu zeigen und gleich erniedrigen.
Übrigens denke ich, hat es weniger mit seiner Einschätzung über andere zu tun hat, sondern eine Überschätzung seines selbst. Ich erinnere schon zu der Zeiten hatte ich über Niedergang der Westen gelesen. Damals hatte ich es abgetan als ob man sieht, was man sehen will. Jetzt denke ich, dass wenige Weitsichtige schon damals die Situation richtig eingeschätzt haben. Ich nehme an, jetzt deiser Einschätzung viel weniger widersprechen würden.
... sondern klar zu stellen, dass mir die weitreichende Entscheidung einen Krieg zu beginnen auf Basis anderer Überlegungen wahrscheinlicher erscheinen als wegen ein paar CIA Hanseln.
Könnte es sein, dass es alles geballt wurde? also sowohl als auch...
Nun, Putins Entscheidung einen Krieg zu beginnen und durchzustehen wird ihm zwar Respekt verschaffen, aber auch sehr weitreichende Konsequenzen haben. Die Welt vergisst nicht. Seine Entscheidung die Welt über sein "Manöver" zu belügen wird dazu führen, dass ihm nicht mehr getraut wird. Das wird er bis zu seinem Tod nicht heilen.
Diese zwei hervorstehenden Stellen möchte ich eingehen.
Zum Einem, warum meinen Sie, dass die Entscheidung für ein Krieg ihm einen Respekt verschaffen soll? Um zu konkretisieren - wir sprechen hier über internationale Beziehungen. Im Grunde stellen Sie damit fest, dass nur "die macht des Stärkeren" kann Respekt verschaffen. Ich muss Ihnen leider zustimmen, wobei Respekt ausgeht eher aus Ebenbürtigen oder von denen, die sich im Glanz des Stärkeren irgenwelche Vorteile verschaffen. Andere haben Angst, haben Rücksicht, aber eben kein Respekt. Ich hoffe nur (da man beobachten kann, dass diese Metaebene vieles kopiert, was auf gesellschaftliche Ebene in ihrer Entwicklung/Evolution passierte), dass auch hier in Zukunft Mechanismen entstehen werden, die den Stärkeren ihren Grenzen zeigen und dass von anderen Mitgliedern andere Werte respektiert werden als es die blose Stärke ist.
Andere meine Bemerkung gilt dem Gedächtnis der Welt. Leider leider muss Ihnen widersprechen. Nicht umsonst gibt es Spruch: Der Sieger schreibt die Geschichte.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.03.2024 18:31).