Stephan Geue schrieb am 01.03.2024 23:05:
Diese Herablassung war es GANZ GEWISS NICHT, die den Krieg verursacht oder auch nur ausgelöst hat. Sie mag in Russland das eine oder andere patriotische Gefühl verletzt haben, und Falken am Ruder hätten da vielleicht auch nervös rote Knöpfe befingert.
Aber in Russland haben die Falken derzeit nicht viel zu melden. Und den Strategen war es ganz recht, dass der Westen es als Overvolta mit Raketen bezeichnete und es sogar militärisch für rückständig hielt. Denn so konnte Russland in aller Stille und ohne westliches Geschrei seine militärischen und wirtschaftlichen Parameter auf Fordermann bringen, was zum Zeitpunkt der Ablösung Jelzins ja nun weiß Gott nicht der Fall war.
Sie hat ihn nicht verursacht oder ausgelöst, aber sie hat ihn provoziert. Als singuläres Ereignis liegt diese Provokation zu lange zurück um direkter Auslöser gewesen zu sein. Doch Putins Russland hat den deutlichen Anspruch, als Weltmacht ernst genommen zu werden.
Nach dem der Westen bei den Gesprächen über die Ukraine Russland mehrfach klar gemacht hatte, dass man nicht bereit war der russischen Stimme irgendwelche Relevanz in Bezug auf die anstehenden Entscheidungen wirtschaftlicher und militärischer Art zuzugestehen, gab es für Russland nur zwei Möglichkeiten. Entweder man erklärte sich mit dem Platz am weltpolitischen Katzentischchen einverstanden und belegte damit die Rolle als Regionalmacht ohne ernsthaften Einfluß oder man Schlug mit der Faust auf den Tisch um klar zu machen: nun ist Schluß! Nach Ende dieses Krieges wird man Russland zweifellos wieder ernster nehmen als zuvor.
Was ich im Kern damit sagen wollte war: Wegen ein paar CIA Mitarbeitern in der Ukraine fängt man keinen Krieg an. Den beginnt man zur Wiederherstellung des eigenen Machtanspruchs.