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  • Aneri_2021

615 Beiträge seit 07.10.2021

Re: "Zusammenarbeit"

Mr.Hardware schrieb am 28.02.2024 16:29:

Meine Mutter hat immer gesagt: "Glauben tun wir in der Kirche."

Wirklich? Du glaubst doch an Existenz der Stadt Hildesheim, wo du womöglich nie dort warst. Also faktisch kannst Du mit deinen Sinnen es nicht bestätigen. 99,9% unseres Wissen oder was wir als solches nennen ist ein Glauben. Weil man glaubt an die Quellen. Dieses wiederum wird durch unterschiedliche Mechanismen unterstützt. Z.B. durch Wiederholung in verschieden Quellen wird das Gefühl der Wahrheit untersatützt. was wiederum wird von PR-Manipulatoren sehr gern benutz... Oder weil der neue Fakt fügt sich sehr gut schon in Innern aufgebauten "Kartenhäuschen" aus früher erworbenen Wissen, aus schon erfolgten Bewerturgen, Beurteilungen etc. Usw usw...

Ich mochte meinerzeit die Mathematik sehr. Gerade deswegen, weil mit einem begrenzten Auswahl an Axiomen, könnte man nachvolziehbaren logischen Gedankenweg machen, die jeder nachgehen könnte. Auch dort könnte die Resultat angefechtet werden. Aber nur in dem Auswahl der Postulate. Und gucks da, zwei Parallelen können sich doch kreuzen.

In unseren ganz alltäglichen Leben, haben wir durch Erfahrung, durch Erziehung, nehme auch stark an - auch an genetischen Veranlagung für das formale logische Denken (ähnlich z.B. Veranlagung für Musik oder Bildhauerisches oder räumliches Denken), haben eben sehr unterschiedliche Sätze von Axiomen bzw. Postulate. Auch die sind keine steife Gestalten, auch sie ändern sich. Deshalb ist uns oft so schwer einander zu verstehen...

Aber... Wirklich großes ABER. Früher gehörte zum guten Ton eine Wille den anderen zu verstehen. Man sprach über Dialogbereitschaft und ähnl. Jetzt ist es verpönt. Jetzt geht es nur um die Verkündigung der eigenen Ansichten. Die andere Ansichten sind Sch-e-l - bestenfalls. Am besten sind sie auszumerzen. Eine eigene Utopie an eine widerspruchsfreie Welt.

Es schmerzt mir wirklich, was in letzten Jahren - schon vor dem Ukrainekrieg - passiert. Es erinnert mich sehr noch an meine jungen Jahren und das Leben in einem totalitären Staat. Wie kan ein demokratischer Staat totalitär auswirken?! Na ja eine rhetorische Frage. irgendwaqnn werden wir - ich vielleicht schon nicht - die wissenschaftliche Analysen zu lesen bekommen...

2.) Was geht es Russland an, wenn in einem souveränen Staat Separatisten von der Regierung bekämpft werden. Es sei denn, die "Unabhängigkeitsbewegung" in der Ostukraine war schon 2016 von Russland gesteuert... Aber dann wäre die Provokation ja gar nicht die Ursache der Krieges, denn dann hätte Russland ja schon 2014 oder davor mit der Unterminierung seines Nachbarn begonnen. Stop! Das ist ja mein Punkt, nicht Deiner.

Nach mein Kenntnisstand haben die rebellische Republiken anfangs gar keinen Ziel sich von Ukraine "zu separieren". Sie wollten eine gewisse Autonomie in der Grenzen der Ukraine. Sie wollten s.g status quo erhalten, sich nicht als Bürger zweiter Sorte behandeln lassen. Die Vorgeschmack hatten sie schon in erstem Dekret der neuen Maidanregierung bekommen. Es war die Maidanregierung , die die Armee gegen Rebellen schickte. Es war die ukrainische Soldaten, die aufgaben gegen eigene Landsleute vorzugehen und vielfach samt der Militärtechnik auf die Seite der Rebellengewechselt. Übrigens erinnere ich, in den Jahren war ukrainische Armee durch die Flut der Suiziden heimgesucht...Nicht umsonst hat man dort später Nazis-Batalionen geschickt.

Auch die MinskII-Abkommen, unterschrieben von GARANTEN neben Deutschland und Frankreich ebenfalls auch von Russland (also nicht als Seiten des Abkommens sondern als Garanten, die Sorgen tragen sollten, dass die Seiten diesen Abkommen folge leisten), stand nur die Autonomie innerhalb der Ukraine.
Wer hat es immer verweigert? Welche Garanten hatten unterlassen auf ihre Seite Druck auszuüben, das Abkommen zu verwirklichen? Einmal darfst du raten...

Nur viel später mit vielen Toten, mit viel leid kam Verständnis, dass von Kijewer Regierung nichts anderes zu erwarten ist, und die AbspaltungsIdee oberhand genommen hat. Ob die Russen ihren Hände dort in Spiel hatten? Weis ich nicht, aber glaube ich schon.
Für mich ist es rein logisch, dass Russen sowohl humanitäre (die Ukraine hat die republiken vollständig blockert) als militärische Hilfe leisteten. Dennoch hatten sie - und nach meine Verständnis ist es sehr wichtig - die Republiken nicht anerkannt, schon garnicht eine Aussicht auf die Einnahem in das Land. Auch das viele in Russland aber auch - jetzt schon Separatisten - es als Verrat interpretiert haben. Ich selber hatte etwa weniger als ein jahr vor dem "richtigen" Krieg - also dem Krieg, der dem Bürgerkrieg folgte - ein Artikel über Donezker Republik gelesen. Und ich dachte, wie lange die Bevölkerung das alles noch hinnehmen kann? Es war schon mehr als 7 Jahre mit ständigen Bombardements, mit Opfern, mit Perspektivlosiggkeit etc. konfrontiert. Viel hatten nach Russland ausgewandelt. Aber gerade die alten tun sich schwer in neuen Boden Wurzeln zu schlagen. Russland half, aber eben nur soviel, dass man nicht stirbt. Aber zum Leben war es zu wenig.

Also für die Leute in den Republiken war der Beginn des Russlandsangriffs eine Befreiung. Mit Sicherheit hat Kijewer Regierung ein andere Narrativ. Da muss ja auch nicht wiederholt werden, da er als einzige hat Zugriff auf westliche Medien. Ich denke aber der Fakt, dass die rebellische Republiken anfangs garnicht an Anspaltung "gearbeitet" hatten, muss man einfach zum Kenntnis nehmen. Vielleicht wird auch das gebaute "Kartenhäuschen" etwas bröckeln...

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