Netzweltler schrieb am 05.06.2024 02:17:
Nun ja, wir konnten in den letzten 200 Jahren die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280ppm auf über 400ppm steigern.
Wieder zurück auf eine akzeptable Konzentration von 300-320ppm wird in etwa genauso lange dauern.
Das ist physikalisch richtig, aber nicht politisch, soziologisch oder okönomisch. Die Menschen haben ja vor 200 Jahren nicht aus Spaß begonnen, fossile Energieträger zu verbrennen, sondern es war letztlich die Gier und die Expansionslust. Kohle ausbuddeln, Wasser aufheizen, Dampfmaschine antreiben, Wohlstand generieren. Wohlstand als Motivation.
Jetzt aber diese Entwicklung zurückzudrehen geht nur mit disruptivem Wohlstandsverlust. Da hast Du als Politiker ein echtes Überzeugungsproblem. Bitte lieber Wähler, Du musst jetzt 50 Jahre lang hungern und Dein Auto legen wir still, damit wir von 420ppm auf 380ppm runterkommen, aber ich kann Dir nicht versprechen, dass das auch klappt.
Menschen können am besten mit Anreizen zu Handlungen bewegt werden, nicht mit Sanktionen. Deswegen würde ich das Problem "Soziologische Irreversibilität" nennen.
Der Konsum fossiler Energieträger fährt irgendwann in die Sättigung und damit regelt sich die Sache, alles andere wird nicht funktionieren. Sobald der homo sapiens in die fossile Sättigung fährt, wird er wieder Bestandteil eines ökologischen Gleichgewichts.
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Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.06.2024 14:34).