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  • Julian Zimmerle

201 Beiträge seit 02.12.2002

DESERTEC

Rudi_Ratlos schrieb am 20. Februar 2008 15:34

> Wenn man nicht unbedingt den nicht
> so sicheren "Oil Paek", wohl aber den Anstieg der Ölpriese
> berücksichtigt,

Welche ja wohl durch durch Peak-Oil hervorgerufen werden.
Überschreitung des Förderhöhepunkts bei gleichzeitg weiter steigendem
Bedarf führt zu steigenden Preisen.

> dann muss man gemäss den ökoträumerischen
> Energieplänen aus sämtlichen fossilen Energieträgern gleichzeitig
> aussteigen.

Naja, nicht unbedingt gleichzeitig, schließlich wird Gas etwa 'ne
Hand voll Jahre, Uran etwa 10 bis 15 Jahre und Kohle noch mind. 30
Jahre länger reichen. Das sollte einen abgestuften Ausstieg aus den
fossilen Energien ermöglichen, bevor diese zur Neige gehen oder
unbezahlbar werden.

> Ich wäre sofort für die Sahara als solare Energiequelle, wenn
> folgende Probleme geklärt sind:

Unterschätz nicht die Sonnenkapazitäten in Süd-Europa.

> a) Was kostet das? Bis jetzt werden seitens der Befürworter wie
> "TREC" Zahlen von 5 Milliarden pro Gigawatt eletrisch zuzüglich der
> HGÜ-Strecken nach Europa genannt. Das bewegt sich leider am Rande von
> Utopia.

Warum das? Es rechnet sich langfristig, denn es gibt ja keine
Brennstoffkosten. Insgesamt sollen nach dem konzept bis 2050 etwa 45
Milliarden Euro in DESERTEC investiert werden, was die Stromkosten
aber um 10 Milliarden Euro *pro Jahr* senken soll. Die rückläufige
Entwicklung beim Petroleum (welche durch Elektrizität kompensiert
werden müsste) ist dabei übrigens noch gar nicht berücksichtigt. Ich
gehe also von deutlich höheren Investitionen (und damit deutlich
höheren Einsparungen, denn dass Verhältnis von 1:10 bleibt ja in etwa
Konstant) aus.

> b) Wo bauen wir die HGÜ-Strecken hin? BUND, DUH und andere
> Klimasturmtruppen stehen nämlcih überall bereit, um neue Stromtrassen
> zu verhindern, weil z.B. irgendwo der neunschwänzige Ökokuckuck
> belästigt wird.

Tja, da werden dann wohl diese Vereine ziemlich deutliche Niederlagen
einstecken müssen, insbesondere da HGÜ nachweislich keine "Strahlen"
(elektromagnetische Wellen) erzeugt. Und wenn die Menschen nicht ihre
Gesundheit bedroht sehen, sind sie meist nicht bereit auf Komfort und
moderne Technologie zugunsten von Naturschutz zu verzichten (worauf
ein Verzicht auf DESERTEC hinauslaufen würde).

> c) Wie sichern wir diese Energieversorgung politisch (oder
> militärisch?) ab?

Genauso wie wir es bei fossilen Energiequellen bereits tun.

> Es genügt bei so einem System nämlich, irgendwo in
> Nordafrika auf einen Knopf zu drücken, und schon fallen z.B. 30% der
> Stromerzeugung aus.

Woraufhin am Knöpfchen-Drücker ganz schnell von der NATO ein Exempel
statuiert wird. Außerdem wird es ja viele Leitungen auf mehreren
Routen geben. Wir werden also nicht von einem einzelnen Land abhängig
sein.

> Beim Öl ist sowas viel schwieriger, denn Tanker
> kann man nicht einfach anhalten und die Tanks der Vorratslager
> reichen als Puffer für ein paar Monate.

Die westlichen Militärapparate werden sich sicherlich ausreichende
Vorräte zur Krigsführung bei Energiekriesen anlegen.

Gruß,
Julian

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