foobar schrieb am 14.12.2023 10:07:
Man stelle sich nur einmal die USA vor, der derzeit größte Ölproduzent der Welt. Der Präsident tritt vor sein Volk und erklärt, die USA, im Verein mit den anderen Ölproduzenten, stiegen künftig aus der Produktion aller fossilen Rohstoffe aus und führen deren Produktion jedes Jahr um fünf Prozent herunter, weil man spätestens 2050 die Förderung dieser Energieträger vollständig beenden wolle.
Das bedeutet natürlich, sagt der amerikanische Präsident im nächsten Atemzug und ohne Umschweife, dass auch Benzin "at the pump" von Jahr zu Jahr teurer werde, und zwar so teuer, dass die Benzinpreise jedes Jahr stärker als die Löhne steigen, denn der sogenannte reale Ölpreis (der in Kaufkraft gerechnete) müsse steigen, nicht nur der "at the pump" gezahlte.
Das ganze zeigt den grundsätzlichen Denkfehler: Man setzt auf Verbote und Gängelung statt auf Alternativen.
Wenn e-Fuel nicht teurer als fossiler Sprit angeboten werden kann, wenn e-Autos auch für Ärmere erschwinglich werden und niedrigere Gesamtkosten verursachen, dann braucht man keinen Zwang auszuüben, dann werden sich die preiswerteren Alternativen von ganz alleine durchsetzen und damit wird die Nachfrage nach Öl und Gas sinken, ohne ruinöse Kostensteigerungen "at the pump".
Und genau das ist es, was fehlt und was von der Politik vernachlässigt wird: preiswerte Alternativen. Man verbietet Dinge, ohne ausreichend für Alternativen zu sorgen und wundert sich nachher, daß es fehlgeschlagen ist.
So wird das auch mit dem auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg in Deutschland werden, er wird fehlschlagen, weil man versäumt rechtzeitig für Alternativen zu sorgen. Es müßten bereits zig Gaskraftwerke in Planung und Bau sein, mit denen man Flauten überbrücken kann, sind sie aber nicht.
Genauso absurd ist es, daß man nicht bedacht hat, daß die Förderländer nicht auf die Einnahmen verzichten wollen oder können. Sie brauchen ein alternatives Geschäftsmodell. Dazu ist aber nichts in Sicht. Wenn man hier etwas erreichen will, muß man diesen Ländern eine Alternative bieten.
Die Politik will auf allen Gebieten den zweiten Schritt vor dem ersten machen, und wundert sich dann, daß sie damit auf die Schnauze fällt.
Wenn es diese Alternativen gäbe, hätten die sich schon lange durchgesetzt. Warum haben sich Kohle, Gas und Öl durchgesetzt und innerhalb kürzester Zeit einen riesigen Wohlstandszuwachs erzeugt? Weil Ihre Förderkosten besonders bei Gas und Öl verschwindend gering sind.